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Die meisten Israelis sind für offene Läden am Schabbat

JERUSALEM, 08.02.2018 (FJ) – Die große Mehrheit der Juden in Israel ist für die Öffnung von kleinen Einkaufsläden und den Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel am Schabbat. Das hat eine Umfrage des „Israel Democracy Instituts“ ergeben.

Seit Monaten wird in Israel über ein Gesetz zum Verkaufsverbot für kleine Geschäfte am jüdischen Ruhetag Schabbat gestritten. Demnach dürfen Städte nur noch neue Öffnungsgenehmigungen erteilen, wenn das Innenministerium zustimmt. Städte wie Tel Aviv, in denen bestimmte Geschäfte bereits öffnen dürfen, sind von dem Gesetz ausgeschlossen. Das Gesetz wurde mit 58 zu 57 Stimmen in der Knesset verabschiedet.

Laut der Umfrage sind 61 Prozent der jüdischen Bevölkerung für die Öffnung von kleinen Ladengeschäften am Schabbat. 64 Prozent der Befragten sind dafür, dass öffentliche Verkehrsmittel am jüdischen Ruhetag fahren sollen. 69 Prozent denken, dass Cafés am Schabbat geöffnet sein sollten, 68 Prozent sind dafür, dass Kinos geöffnet sein sollten.

Gegen Beteiligung der Ultraorthodoxen

Die Umfrage ergab auch, dass die Mehrheit der Bevölkerung sind dagegen, dass ultra-orthodoxe Parteien an der Regierung beteiligt sind. Eine bedeutende Mehrheit spricht sich dafür aus, dass Rabbiner sich nicht in die Politik einmischen sollten. Zuletzt hatte sich Israels Oberrabbiner stark dagegen ausgesprochen, dass Frauen Dienst in der Armee leisten. Das kam bei den Befragten gar nicht gut an. Nur 27 Prozent der jüdischen Bevölkerung sind für eine Regierungskoalition mit den Parteien „Vereinigtes Thora-Judentum“ und „Schas“. 53 Prozent der jüdischen Israelis würde eine Regierung ohne die ultra-orthodoxen Parteien bevorzugen.

In der ultra-orthodoxen Welt wird oft gesagt, dass junge Männer, die die Thora intensiv studieren, Israel auf einer metaphysischen Weise genauso dienen und verteidigen wie junge Männer, die in der Armee dienen. Dieser Aussage widersprechen 70 Prozent der jüdischen Bevölkerung.

 

Foto: Liba Farkash/Flash90

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