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Luftkampf über den Golanhöhen: Israelischer Kampfjet abgeschossen

von Tommy Mueller

JERUSALEM, 10.02.2018 – Laute Explosionen, Alarmsirenen und das Dröhnen von Kampfflugzeugen auf den Golanhöhen: In der Nacht zum Samstag kam es an der israelisch-syrischen Grenze zu schweren militärischen Auseinandersetzungen. Dabei wurde ein israelisches F 16-Kampfflugzeug getroffen und stürzte ab. Die beiden Piloten konnten sich mit ihren Schleudersitzen retten. Sie wurden mit einem Rettungshubschrauber ins Rambam-Krankenhaus nach Haifa geflogen. Einer von ihnen wird dort laut Armee in kritischem Zustand behandelt, der zweite Pilot wurde nach offiziellen Angaben nur leicht verletzt.

Hubschrauber schaltet Drohne aus

Nach Darstellung der israelischen Streitkräfte war gegen 4 Uhr Ortszeit eine unbemannte iranische Drohne in den israelischen Luftraum eingedrungen. Sie war im syrischen Palmyra gestartet. Der Iran, dessen Regime Israel zum Erzfeind erklärt hat, kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite Russlands und der Assad-Regierung. Die Drohne wurde von der israelischen Luftabwehr geortet und beobachtet, bis sie schließlich von einem Apache-Kampfhubschrauber in der Nähe der Stadt Beit Shean ausgeschaltet wurde.

Als Reaktion auf die Verletzung des israelischen Luftraums habe die Luftwaffe daraufhin iranische Stellungen in Syrien bombardiert. Dabei trafen die Israelis auf heftigen Widerstand. Die Kampfjets wurden mit Luftabwehrraketen beschossen. Die führten dazu, dass auf den Golanhöhen und im Jordantal die Sirenen vor angreifenden Raketen warnten.

Ein F-16-Jet der israelischen Luftwaffe  stürzte auf israelischem Gebiet ab. Auf einem Feld, direkt neben einer Straße im Jezreel-Tal, schlugen die brennenden Trümmer ein. Auch eine Luftabwehrrakete aus Syrien fiel auf israelisches Gebiet, richtete aber keinen Schaden an.

Syrische Staatsmedien meldeten, ihre Luftabwehr habe mehr als einen israelischen Kampfjet getroffen. Das wurde aber von israelischer Seite dementiert.

Weitere Angriffswelle am Morgen

Gegen 9 Uhr Ortszeit gab es dann erneut eine Serie von Luftalarmen auf den Golanhöhen. Syrische Medien berichteten, man wehre sich gegen neue israelische Luftangriffe. Aus der Nähe von Damaskus seien Explosionen zu hören. Die israelische Luftwaffe bestätigte, man habe zwölf Ziele in Syrien angegriffen, darunter vier Stellungen der Iraner.

Wie brisant die Situation von israelischer Seite eingeschätzt wird, zeigt die Tatsache, das Generalstabschef Gadi Eizenkot und Luftwaffen-Chef Amikam Norkin den Einsatz persönlich leiten.

Netanjahu: Keine Iraner an der Grenze

Israel hatte in den vergangenen Wochen verstärkt Militäreinrichtungen im Nachbarland Syrien attackiert. Regierungschef Netanjahu erklärte, man werde keine dauerhafte Präsenz des Iran unmittelbar an der israelischen Grenze dulden. Der Iran unterstützt die israelfeindliche Hisbollah-Miliz im Libanon mit Geld und Waffen. Das Mullah-Regime in Teheran droht mit der Vernichtung des jüdischen Staates. Unbestätigten Berichten zufolge hat Israel kürzlich ein Forschungszentrum für Chemiewaffen in Syrien vernichtet. „Wir sind auf jedes Szenario vorbereitet“, so Netanjahu, „und ich rate niemandem, uns auf die Probe zu stellen.“

Bild oben: Die ausgebrannten Wrackteile dies abgestürzten israelischen Kampfflugzeuges. Foto: Flash90

Bild unten: Israelische F 16-Kampffjets. Foto: Ofer Zidon / Flash 90

F-16 über Golanhöhen abgeschossen.

 

 

 

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