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Einmischung in US-Wahlkampf: Putin beschuldigt Juden

JERUSALEM, 12.03.2018 (FJ) – Juden sollen sich in den US-Wahlkampf eingemischt haben? Für große Empörung hat eine Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News gesorgt. Darin beschuldigte er Juden, womöglich hinter Russlands angeblicher Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl zu stehen. Auf die Frage, ob Putin die Einmischung von 13 russischen Staatsangehörigen und drei russischen Unternehmen in den US-Wahlkampf gutgeheißen habe, antwortete er: „Es ist mir völlig egal, weil sie nicht die Regierung repräsentieren. Vielleicht sind sie nicht einmal Russen, sondern Ukrainer, Tataren oder Juden, die nur eine russische Staatsbürgerschaft besitzen. Das muss überprüft werden.“

Bemerkung sorgt für große Empörung

Das Büro des US-Sondergesandten Robert Mueller hat im vergangenen Monat 13 Russen und drei Firmen angeklagt, sich in die Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt zu haben. Die Einmischung wird als Verschwörung zur Unterstützung von Donald Trump und zur Verunglimpfung von Hillary Clinton bezeichnet. Putin streitet die Verstrickung Russlands in die Wahlen ab. Die Bemerkung Putins beim Interview bezüglich einer womöglichen jüdischen Einmischung wird scharf kritisiert.

Die schlimmste Form des Antisemitismus

Die israelische Abgeordnete Ksenia Svetlova sieht in Putins „harten Worten“ einen klaren Ursprung. Gegenüber der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“ sagte sie: „Bei allem Anschuldigungen gibt es immer einen Ursprung: den Juden-Hass.“ Sie forderte die israelische Regierung auf, die Äußerungen Putins zu verurteilen: „Wenn Israel die Juden nicht verteidigen wird, wird das niemand an seiner Stelle tun.“ Der israelische Abgeordnete Nachman Shai ergänzte: „Dies ist die schlimmste Form des Antisemitismus. [Putins] Kommentare zeigen, dass sich an der Wahrnehmung von Juden als denjenigen, die für das“ Böse der Welt „verantwortlich sind, nichts geändert hat. Eine starke Antwort von der israelischen Regierung ist erforderlich.“

Trump bestätigt Einmischung Russlands

Vergangenen Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump bestätigt, dass es bei den Wahlen 2016 eine Einmischung von Russland und wahrscheinlich auch von anderen Ländern gegeben habe und dass die Vereinigten Staaten jedem Versuch einer Einmischung bei den Zwischenwahlen im November 2018 entgegenwirken würden. Laut Trump hatten die Russen letztendlich keinen Einfluss auf die Abstimmung der Wahlen, eine Einmischung habe es dennoch mit Sicherheit gegeben. Das teilte er während einer Pressekonferenz mit. Putin forderte daraufhin Beweise. Bislang verspottet der Kremlchef die Vorwürfe als „Schreien und Brüllen im Kongress der Vereinigten Staaten.“

Foto: Wladimir Putin
Quelle: Präsident Wladimir Putin / Facebook

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