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70 Jahre Israel – was die Medien gerne „vergessen“

ein Kommentar zum Unabhängigkeitstag von Tommy Mueller

Die einzige Demokratie im Nahen Osten feiert ihren 70. Geburtstag. Die jüngere Geschichte Israels ist eine Erfolgsstory. Aus einer rückständigen Wüstenregion haben die Juden einen Hochtechnologie-Staat geformt. Israel steht bei Bewässerungstechniken und Wasserrecycling ebenso an der Weltspitze wie bei Software-Entwicklungen, Krisenmedizin und Verteidigungstechnologie. Der kleine Staat hat eine blühende Künstler- und Restaurantszene, eine vielfältige Medienwelt und erlebt gerade einen wahren Tourismusboom.

Die deutschsprachigen Medien erkennen das durchaus an. Dennoch haben viele Berichte Schlagseite: Mit Vorliebe werden linke Israelis zitiert, die sich Sorgen machen um „die Zukunft der Demokratie“ in ihrem Land. Und kaum ein Bericht kommt ohne das Klischee von den „leidenden Palästinensern“ aus, denen die Israelis angeblich ihr Land gestohlen haben.

Interessant ist deshalb ein Blick auf das, was in den Geburtstagswürdigungen ausgelassen wurde:

– Die konservative, Siedler- und Ultraorthodoxen-freundliche Regierung Netanjahu hat in einer demokratischen Wahl die Mehrheit der Mandate errungen. Gäbe es jetzt Neuwahlen, würde „Bibbis“ Likud-Partei erneut klar gewinnen, wie Umfragen zeigen. Die in deutschen Medien so gerne präsentierten kritischen linken Israelis vertreten eine Minderheit. Das gilt auch – und zwar in ganz besonderem Maße – für die kriselnde Linksaußen-Zeitung Ha’aretz, die in Europa besonders gerne zitiert wird.

Menschenrechte in „Palästina“?

– Liebe Freunde mit der Regenbogenfahne, die Ihr für die „Befreiung Palästinas“ demonstriert und so gerne die Nachrichtensendungen schmückt: Im – judenfreien – Gazastreifen werden Homosexuelle an Stühle gebunden und von Hochhausdächern gestürzt. Wie kommt Ihr nur auf die Idee, ein Staat „Palästina“ werde liberal sein, Religionsfreiheit garantieren, Frauen als gleichberechtigt behandeln und die Pressefreiheit schützen?

– Die israelische Siedlungspolitik wird heute fast einhellig kritisiert. Manchmal plump, wie zuletzt in der „Zeit“, die schrieb, Juden aus aller Welt hätten „arabisches Land“ besiedelt, und 3000 Jahre jüdische Geschichte im Heiligen Land unter den Tisch fallen lässt. Manchmal ist die Kritik hintersinniger, indem sympathische junge Palästinenserinnen von den verlorenen Bauernhöfen ihrer Großeltern schwärmen dürfen. Nun ist die völkerrechtliche Lage in Judäa und Samaria längst nicht so klar, wie dies dargestellt wird. Was ist beispielsweise mit den vielen Siedlungen, die von Juden auf Land gebaut wurden, das den arabischen Besitzern rechtmäßig und für viel Geld abgekauft wurde? Übrigens: Die Siedlungen werden fast ausschließlich von palästinensischen Arbeitern errichtet, die dafür gut bezahlt werden.

Sonntagsreden zum Antisemitismus

– Gerne wird in Europa zum Israel-Geburtstag der wachsende Antisemitismus beklagt, doch bleibt es bei Sonntagsreden. Denn auch mit Geldern der Europäischen Union werden Schulbücher für junge Palästinenser gedruckt, in denen es den Staat Israel nicht gibt und in denen Juden als vom Satan beherrschte Nachkommen von Affen beschrieben werden. Wer so aufwächst, wird Israel niemals anerkennen und mit dem Judenstaat Frieden schließen wollen.

Friedenshindernis Abbas

– Fast gänzlich ausgeblendet wird ein zentrales Hindernis für Fortschritte im Friedensprozess: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und seine Fatah-Partei. Die Fatah gilt als korrupt, sie ist – anders als in den europäischen Medien charakterisiert – weder gemäßigt noch säkular. Beispiel gefällig? Der palästinensische Terrorist Rajaei Haddad war 1997 an der brutalen Ermordung des jüdischen Bibelstudenten Gabriel Hirschberg in der Jerusalemer Altstadt beteiligt. Als er nun nach 20 Jahren aus israelischer Haft entlassen wurde, empfing ihn Abbas persönlich. Hohe Vertreter der Fatah würdigten den Terroristen im Fernsehen als „Held und Kämpfer, der 20 Jahre seines Leben für das Wohl von Jerusalem, Palästina und unser großes Volk opferte.“ Mörder als Vorbilder und verherrlichte „Märtyrer“ – trauriger Alltag in den Palästinensergebieten, aber der Westen und seine Medien schauen weg.

– Zum Fazit nach 70 Jahren gehört auch, dass Israel von feindlichen Nachbarn nach wie vor existenziell bedroht wird. Das Mullah-Regime in Teheran droht offen und öffentlich mit der „Auslöschung des zionistischen Krebsgeschwürs“, ohne dass ein Aufschrei durch die Vereinten Nationen geht.

– Ein weiterer Aspekt fehlt in den Geburtstagsberichten der Massenmedien fast völlig, aber für viele Israelis ist er real und zentral: Sie setzen ihre Hoffnung auf den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.

Foto: Hadas Parush / Flash90

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