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Wieder Krawalle am Gazastreifen – „Für Zionisten ist kein Platz in Palästina“

GAZA, 20.04.2018 (TM) – Erneut sind an der israelischen Grenze zum Gazastreifen mehrere Palästinenser vom israelischen Militär erschossen oder schwer verletzt worden. Nach Armeeangaben hatten vermummte Gewalttäter versucht, den Grenzzaun zu beschädigen. Wie schon an den vergangenen drei Freitagen verbrannten die von der radikalislamischen Hamas aufgehetzten Extremisten Reifen und warfen Steine auf israelische Soldaten. Außerdem setzten sie Drachen in den palästinensischen Nationalfarben ein, an denen Molotow-Cocktails befestigt waren, und hofften, dass sie der Wind auf israelisches Territorium bläst.

Kampf mit Flugblättern

Israelische Militärflugzeuge haben über dem Gazastreifen Flugblätter abgeworfen, in denen die Palästinenser gewarnt wurden, sich dem Grenzzaun zu nähern. Die Hamas missbrauche Zivilisten für ihre eigenen Ziele, hieß es. Dennoch rückte die Zeltstadt der Protestierer in dieser Woche 50 Meter näher an die Grenze. Auch die Palästinenser verbreiteten Flugblätter in hebräischer und arabischer Sprache. Auf ihnen war zu lesen: „Zionisten: Für Euch gibt es keinen Platz in Palästina. Geht dahin zurück, wo Ihr hergekommen seid. Gehorcht nicht Euren Anführern. Sie schicken Euch in den Tod oder in die Gefangenschaft. #Jerusalem, die Hauptstadt Palästinas.“

Die Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“ drohte in einem Video, sie werde Scharfschützen gegen Kommandeure der israelischen Streitkräfte einsetzen.

Hinter den Massenprotesten stehen mehrere palästinensische Gruppen, die ein „Recht auf Rückkehr“ nach Israel fordern, von wo ihre Vorfahren 1948 vertrieben wurden oder flüchteten. Israel lehnt das ab und verweist darauf, dass die Gaza-Grenze international anerkannt sei und sich alle Juden aus dem Küstenstreifen zurück gezogen haben. Sollten Millionen von Palästinensern nach Israel strömen, wäre dies kein jüdischer Staat mehr. Die Hamas-Terrorgruppe hat ausdrücklich erklärt, dass sie die Vernichtung Israels anstrebt.

Israel: Dürfen unsere Grenze verteidigen

Die Proteste hatten vor drei Wochen mit 30.000 Teilnehmern begonnen, seither ging ihre Zahl stetig zurück. Aktuell spricht die israelische Armee von etwa 3000 Beteiligten. Israel wurde international für den „unangemessenen“ Einsatz scharfer Munition gerügt. Die Armee verwies hingegen auf ihr Recht, die Grenze zu verteidigen. Sie befürchtet, dass die Hamas die Unruhen ausnutzt, um im Schutz der Rauchschwaden aus den Menschenmassen heraus Terroranschläge zu verüben.

Der Nahost-Gesandte der US-Regierung, Jason Greenblatt, sagte, die Bewohner des Gazastreifens hätten das Recht, gegen ihre grässlichen Lebensbedingungen zu demonstrieren. Allerdings sollten sie einen Sicherheitsabstand zur Grenze einhalten.

Foto: Abed Rahim Khatib / Flash 90

Weiterer Bericht zur Situation an der Gazagrenze:

Erneut Randale am Gazastreifen – Fokus Jerusalem war vor Ort

 

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