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Luftschutzräume auf den Golanhöhen geöffnet

JERUSALEM, 09.05.2018 (TM) – Die israelische Armee befürchtet einen Angriff auf Nordisrael durch iranische Truppen in Syrien. Auf den Golanhöhen wurden in der Nacht zum Mittwoch die Luftschutzräume geöffnet. Anlass waren laut Militär „ungewöhnliche Truppenbewegungen“ der Iraner im Nachbarland Syrien. Zuvor hatte die US-Botschaft in Tel Aviv amerikanischen Staatsbürgern verboten, die Golanhöhen zu besuchen. Angesichts der Sicherheitslage benötigen sie für Reisen in den Höhenzug oberhalb des Sees Genezareth eine Sondergenehmigung. Das israelische Militär bestätigte zudem, dass Reservisten eingezogen worden seien, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

Raketenabwehr in Stellung gebracht

Im Norden Israels wurden Raketenabwehr-Stellungen der Typen Eiserne Kuppel, Patriot und Arrow eingerichtet. „Wir sind auf einen Angriff vorbereitet“, hieß es aus dem Hauptquartier der Streitkräfte in Tel Aviv. Die Bewohner Nordisraels wurden aufgefordert, auf Sicherheitshinweise zu achten und diese zu befolgen. Verteidigungsminister Avigdor Liberman traf sich mit der Armeespitze, um über die aktuelle Lage zu sprechen.

Bereits am Sonntag hatten israelische Sicherheitsexperten gewarnt, der Iran plane eine Vergeltungsaktion für die jüngsten tödlichen Luftangriffe in Syrien. Dabei waren mehrere Iraner getötet worden. Angeblich erfolgte der Angriff durch israelische Kampfflugzeuge. Der Iran wolle deshalb israelische Militärbasen mit Raketen angreifen, erläuterten die Fachleute.

Erneuter Luftschlag nahe Damaskus

In der Nacht zum Mitttwoch hat es einen erneuten Luftschlag gegen iranische Stellungen in Syrien gegeben. Nach Medienberichten kamen dabei südlich von Damaskus neun Iraner ums Leben. Getroffen wurde angeblich ein Armee-Depot, das der radikal-islamischen Hisbollah und den Iranern gehörte. Augenzeugen berichteten von zahlreichen Explosionen und einem anschließenden  großen Feuer. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA meldete, man habe zwei Fernlenkgeschosse zerstört, die israelischen Ursprungs seien.

Die israelische Armee nahm wie üblich keine Stellung zu den Meldungen. Der für die Geheimdienste zuständige Minister Yisrael Katz räumte allerdings indirekt ein, dass der jüdische Staat hinter dem Angriff steckt. In einem Interview machte er deutlich, dass man die Drohungen des Iran sehr ernst nehme. Israel versuche, Angriffe schon im Vorfeld zu verhindern: „Nur Schläge jetzt, heute, können morgen Gewalt und Kriege verhindern. Die Iraner verstehen keine andere Sprache.“ Israel wolle keinesfalls Syrien erobern. Aber man wolle das Mullah-Regime in Teheran dazu bringen, sich aus dem Nachbarland zurückzuziehen.

Bild: Ein israelischer Panzer auf den Golanhöhen, nahe der israelisch-syrischen Grenze. Foto: Basel Awidat / Flash90

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