zurück zu Aktuelles

Bilanz: 28 Flugzeuge, 23 Tote, „iranische Infrastruktur zerstört“

von Tommy Mueller

JERUSALEM, 10.05.2018 – Nach dem iranischen Raketenangriff auf die Golanhöhen werden immer mehr Details über den israelischen Gegenschlag bekannt. Nach Angaben aus Syrien wurden 23 Menschen getötet, darunter fünf Syrer und 18 nicht näher bezeichnete Ausländer. Israels Verteidigungsminister Avigdor Liberman erläuterte, die iranische Infrastruktur in Syrien sei fast vollständig zerstört worden.

Russland gab am Donnerstag bekannt, an dem israelischen Angriff seien 28 F-15 und F-16 Kampfjets beteiligt gewesen, die rund 60 Luft-Boden-Raketen abgefeuert hätten. Außerdem habe Israel zehn taktische Marschflugkörper eingesetzt.

Die getroffenen Ziele - die iranische Infrastruktur wurde weitgehend zerstört.

Die Angriffsziele der israelischen Luftwaffe in Syrien.      Grafik: IDF

Berlin: Israel hat Recht auf Selbstverteidigung

Für das Auswärtige Amt in Berlin nahm heute eine Sprecherin Stellung zu den Ereignissen: „Mit großer Sorge sehen wir Berichte über iranische Raketenangriffe auf israelische Armeeposten in der vergangenen Nacht. Diese Angriffe sind eine schwere Provokation, die wir auf das Schärfste verurteilen. Israel hat, das haben wir immer betont, ein Recht auf Selbstverteidigung“, erklärte sie. Nun sei entscheidend, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation komme: „Das bedeutet insbesondere auch, dass wir alles unternehmen müssen, damit es endlich zu einer nachhaltigen politischen Lösung des Syrien-Konflikts kommt – um das Leiden der syrischen Bevölkerung zu beenden, aber auch, um die Stabilität in der gesamten Region nicht weiter zu gefährden.“

Verständnis aus USA und Bahrain

Auch die USA reagierten scharf und machten das Mullah-Regime in Teheran für die Eskalation verantwortlich. Sarah Huckabee Sanders, Pressesprecherin der Trump-Regierung, sprach von „provokativen Raketenangriffen gegen israelische Bürger.“ Diese führten zu einer „hoch gefährlichen Entwicklung für den gesamten Nahen Osten.“

Selbst von arabischen Staaten wurde der israelische Militäreinsatz gebilligt. Der Außenminister von Bahrain, Khalid bin Ahmed Al-Khalifa, schrieb auf Twitter: „Jedes Land, auch Israel, hat das Recht sich zu verteidigen, indem es die Ursache der Gefahr vernichtet.“ Die sunnitischen Staaten am Persischen Golf fühlen sich durch das schiitische Mullah-Regime in Teheran ebenso bedroht wie der jüdische Staat.

Iran: Wir haben keine Militärbasen in Syrien

In einer ersten Stellungnahme aus dem Iran wies der hochrangige Politiker Mohammad-Javad Jamali Nobandega alle Anschuldigungen zurück. Er sprach von „Fake Szenarios“. Sein Land habe keine Militärbasen in Syrien und sei dort nur beratend tätig. Auch sei es falsch, dass Israel sich gegen einen iranischen Angriff verteidigt habe: „Jeder weiß doch, dass das zionistische Regime immer zuerst angegriffen hat.“ Israel verbreite am Persischen Golf „Iranophobie“.

Ganz anders sieht das Israels Verteidigungsminister Liberman. Er warnte die Iraner vor neuen Angriffen: „Falls sie uns mit Regen angreifen, werden wir mit einer Sintflut zurückschlagen.“

Bild: Das syrische Fernsehen zeigte diese Bilder von den nächtlichen Raketenangriffen. Foto: Screenshot

Fokus Jerusalem berichtete:

 

Iraner greifen israelische Stellungen auf dem Golan mit Raketen an

 

Weitere News aus dem Heiligen Land