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Heftige Raketenangriffe aus dem Gazastreifen

JERUSALEM / GAZA, 27.10.2018 (TM) – Die Menschen im Süden Israels haben erneut eine schwere Nacht durchlitten: Tausende verbrachten sie in Schutzräumen, weil Palästinenser aus dem Gazastreifen rund 30 Raketen auf sie abfeuerten. Das Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ zerstörte nach Militärangaben zehn anfliegende Raketen noch in der Luft. Zwei Geschosse schafften es nicht über die Grenze und gingen im Gazastreifen nieder, die 18 übrigen schlugen in Israel auf freiem Feld ein. Es gab zunächst keine Meldungen über Sachschäden. Mehrere Bewohner der israelischen Gemeinden im Grenzgebiet erlitten Panikattacken und mussten vom Rettungsdienst versorgt werden.

80 Ziele im Gazastreifen beschossen

Die israelische Luftwaffe reagierte umgehend und griff 80 Ziele im Gazastreifen an. Kampfjets und Hubschrauber beschossen zwei Waffenfabriken der radikalislamischen Hamas, militärische Einrichtungen, ein Trainingsgelände und einen Beobachtungsposten. Außerdem wurde ein vierstöckiges Gebäude angegriffen, in dem sich laut israelischem Militär das neue Hauptquartier des Hamas-Geheimdienstes befindet. Die Bewohner seien vor dem Angriff gewarnt und aufgefordert worden, das Haus zu verlassen. Nach ersten Meldungen wurde niemand verletzt.

Die Luftangriffe aus der palästinensischen Enklave am Mittelmeer begannen am Schabbat gegen 22 Uhr. Bis 3 Uhr heulten immer wieder die Alarmsirenen. Gegen 6 Uhr gab es dann einen weiteren Alarm, dessen Ursache bislang ungeklärt ist. Die israelische Armeeführung berief ein Krisentreffen ein.

Israel beschuldigte die Hamas, durch ihre fortwährenden gewaltsamen Proteste an der Gazagrenze eine hasserfüllte Atmosphäre zu schaffen. Diese ermutige Terroristen zu weiteren Angriffen. Für die jüngsten Raketen-Attacken war nicht die Hamas verantwortlich, sondern die Extremisten des Islamischen Dschihad. Die erklärten in einer Stellungnahme, es habe sich um eine Vergeltungsaktion für die am Freitag von den Besatzern umgebrachten Palästinenser gehandelt. An den gewalttätigen Krawallen an der Grenze hatten sich rund 16.000 Menschen beteiligt. Fünf Gaza-Palästinenser wurden getötet, einer davon durch die Explosion seiner eigenen Handgranate.

Laute Explosionen in Sderot

Ein Sprecher der israelischen Grenzstadt Sderot erklärte heute morgen, auf seine Kommune seien acht Raketen abgefeuert worden. Sechs habe die „Eiserne Kuppel“ abgefangen, zwei schlugen auf freiem Feld ein. Anwohner berichteten von lauten Explosionen. Sderot meldete am Morgen sieben Verletzte. Sechs verunglückten, als sie in Schutzräume rannten. Eine weitere Person musste wegen einer Angstattacke in eine Klinik gebracht werden.

Bild: Israels Polizeisprecher Micky Rosenfeld inmitten von Raketen, die im Grenzgebiet zum Gazastreifen niedergingen. Foto: Fokus Jerusalem

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