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Tier macht Sachen: „Friedensaffe“ endlich gefangen

von Ulrich W. Sahm

JERUSALEM / BEIRUT, 07.06.2019 – Ein kleiner flinker Affe ist „trotz Krieg und Grenzbefestigungen“ vom Libanon über die Grenze hinweg ausgerechnet nach Israel „infiltriert“. Der kenianische Velvet-Affe kümmerte sich weder um Kämpfer der Terror-Organisation Hisbollah, libanesische Soldaten, noch UNO-Beobachter oder schwerbewaffnete israelische Soldaten und die elektronische Absicherung der Grenzbefestigungen. Die arabische Nachrichtenagentur Gulfnews berichtete, dass der Affe in der israelischen Bevölkerung eine „Panik“ ausgelöst habe.

Polizei kann ihn nicht fangen

Tatsache ist, dass die französische Nonne Beatrice Mauger im grenznahen libanesischen Dorf Bint Dschbeil auf dem Gelände der maronitischen Kirche eine „Friedensarche“ eingerichtet hat. Unter den Tieren pflegte sie im Gehege neben Esel und Kamel auch den kleinen grauen Primaten mit dem Namen Tachtouch. Vor fast 3 Wochen war er verschwunden. Er wurde mehrfach in israelischen Ortschaften im Norden des Landes gesichtet, zum Vergnügen der Bewohner. Aber er war scheu und ließ sich partout nicht einfangen. Die israelische Polizei fahndete erfolglos nach ihm, als ob er ein Terrorist sei.

Die Nonne bezeichnete das Tier als „Friedensvermittler“. Aber auf Facebook kommentierte das ein Libanese mit den Worten: „Das ist keine Methode, Palästina zu befreien. Komm heim nach Libanon.“ In den sozialen Medien zeigten sich israelische Nutzer erstaunt darüber, wie es dem Affen gelungen sei, die seit 20 Jahren hermetisch abgesperrte Grenze zu überwinden.

Affe soll „repatriiert“ werden

Derweil hat die Nonne über die libanesische Regierung einen Antrag an Israel gestellt, ihr doch bitteschön das Tier wieder zu übergeben. Laut Daily Star habe die Nonne sich erst an Vertreter der UNO gewandt, mit der Forderung nach einer „Repatriierung“ ihres Affen. Das wurde von der UNO-Überwachungsorganisation UNIFIL gegenüber der libanesischen Zeitung bestätigt.

Wie im israelischen Rundfunk ausführlich berichtet, setzten die Israelis „alle Mittel“ ein, um den Affen in eine Falle zu locken, und unbeschadet einzufangen. Eine Frau erzählte, sogar mit Yoga versucht zu haben, Einfluss auf das Tier zu nehmen. Am Donnerstagabend hieß es, dass er in die Falle gelaufen sei. Demnächst soll er mit Vermittlung der UNO am Grenzübergang in Nakura Vertretern der libanesischen Armee überreicht werden, die ihn dann der Nonne überbringen sollen.

Foto: Screenshot YouTube.

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