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Hisbollah bereitet syrische Truppen auf Konflikt mit Israel vor

JERUSALEM, 25.06.19 (DK) – Die libanesische Terrororganisation Hisbollah hat im Süden Syriens eine Kooperation mit Truppen der syrischen Armee begonnen. Eine Zusammenarbeit zwischen der, vom Iran unterstützten, radikalislamischen Terrorgruppe und dem syrischen Assad-Regime wäre noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. Doch nun sind hohe Militärs der Hisbollah befugt Befehle an syrische Soldaten zu erteilen. Diese neue Entwicklung gibt Israel Anlass zu großer Sorge: Das Macht- und Expansionsbestreben Teherans auf syrischem Boden könnte zu einem Schattenkrieg mit den USA an der Grenze zu Israel führen. In der Region Hauran baut die Hisbollah bereits verdeckt eine militärische Infrastruktur auf und bereitet syrische Truppen auf einen zukünftigen Konflikt mit dem jüdischen Staat vor. 

Hisbollah erweiterte militärisches Netzwerk auf syrischem Boden

Anfang diesen Monats berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, eine in Großbritannien ansässige Organisation, dass israelische Kampfflugzeuge Hisbollah-Stützpunkte auf der syrischen Seite der Golanhöhen angegriffen hätten. Der Vorfall zeigt, dass die Eroberung des Grenzgebiets durch Assad im vergangenen Sommer der Hisbollah die Gelegenheit bot, ihr militärisches Netzwerk auf syrischem Boden zu erweitern. Vor einigen Jahren sandte die schiitische Miliz zahlreiche Mitglieder nach Hauran, mit dem erklärten Ziel, das syrische Regime im Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen. Doch auch nachdem ihre Hilfe nicht länger von Nöten war, zog sich die Terrororganisation nicht aus dem Gebiet zurück. 

Das südliche Hauptquartier der Hisbollah ist mit Panzerabwehrraketen und einem großen Arsenal von Kurzstreckenraketen  ausgestattet, welche in etwa eine Reichweite von vier Kilometern besitzen. Während sie ursprünglich im Kampf gegen syrische Oppositions-Stützpunkte eingesetzt werden sollten, könnten sie in einer militärischen Auseinandersetzung auf israelische Siedlungen in den Golanhöhen gefeuert werden.  

Israel fürchtet einen Stellvertreterkrieg

In Israel herrscht durch alle Parteien absoluter Konsens darüber, dass der Iran die größte außenpolitische Bedrohung für den jüdischen Staat darstellt. Das Mullah-Regime hat sich die Zerstörung Israels schon vor Jahren auf die Fahnen geschrieben. Grundsätzlich stehen die Israelis weiter hinter der Iran-Politik der USA. Den Rückzug aus dem Nuklear-Abkommen und Washingtons Sanktionen gegen Teheran werden für richtig gehalten. Doch auf der anderen Seite fürchtet man sich vor einem Stellvertreterkrieg mit unvorhersehbaren Konsequenzen für das Land.

Foto: Die Grenze zwischen Syrien und Israel während Kämpfen zwischen syrischen Truppen und Rebellen. Quelle: Basel Awidat/Flash90

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