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Christliche Delegation aus Israel und den USA besucht saudischen Kronprinzen

JEDDAH / JERUSALEM, 12.09.2019 (IH) – Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat in seinem Palast in Jeddah eine Delegation US-amerikanischer Christen empfangen. Leiter der Gruppe war der Autor Joel C. Rosenberg, ein evangelikaler Christ mit jüdischen Wurzeln. Er besitzt sowohl die amerikanische als auch die israelische Staatsbürgerschaft und lebt mit seiner Familie in Jerusalem.

Friedensprozess diskutiert

Inhalt des Besuchs waren Gespräche über den Friedensprozess im Nahen Osten. „Wir hatten eine faszinierende Diskussion über Israel, die Palästinenser und den Friedensprozess. Wir verbrachten mindestens 30 Minuten unseres Treffens damit, über Israel zu reden. Ich sagte ihm, dass ich es lieben würde, wenn unsere beiden Länder Frieden schließen würden und dass ich mich freuen würde, wenn er bereit wäre, den israelischen Premierminister nach Riad einzuladen. Wir wären unsererseits bereit, ihn nach Jerusalem einzuladen“, erzählte Rosenberg der Online-Zeitung „Times of Israel“ über das Treffen mit dem saudischen Prinzen.

Besuch getrübt von Ankündigung Netanjahus

Ungefähr zur gleichen Zeit als die Delegation mit Mohammed bin Salman und weiteren hochrangigen saudischen Beamten, wie dem stellvertretenden Verteidigungsminister und dem Außenminister zusammen traf, trat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor die Presse. Er gab bekannt, dass er israelische Siedlungen im sogenannten Westjordanland annektieren wolle, sollte er die Wahl gewinnen.

Wenig später verurteilte Saudi-Arabien Netanjahus Schritt und nannte ihn „eine schwere Eskalation auf Kosten des palästinensischen Volkes“. Saudi-Arabien forderte andere Länder auf, dies ebenfalls zu tun und forderte eine Dringlichkeitssitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit.

Rosenberg, der einst für Netanjahu gearbeitet hatte, äußerte sich daraufhin kritisch über den Premierminister:

„Während zwei israelische Bürger – meine Frau und ich – im Königspalast in Jeddah sitzen und mit dem saudischen Kronprinzen über den Weg zum Frieden zwischen Israel und dem Königreich diskutieren: Hätte es einen enttäuschenderen Moment für den Premierminister für eine politische Wahlkampferklärung geben können, die die Saudis in eine Ecke zwingt und ihnen das Gefühl gibt, dass sie den Vorschlag ohne Einschränkung verurteilen und ablehnen müssen?“

Obwohl Saudi-Arabien den jüdischen Staat offiziell nicht anerkennt, sollen Jerusalem und Riad seit Langem geheime Sicherheitsbeziehungen unterhalten. Beide sehen im Iran eine existenzielle Bedrohung.

Foto: Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman heißt den israelisch-amerikanischen Joel C. Rosenberg willkommen. Quelle: Saudische Botschaft in Washington / Twitter.

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