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Krawalle und Messerattacken: „Muhammads Armee kehrt zurück“

JERUSALEM, 18.01.2020 (TM) – Krawalle auf dem Jerusalemer Tempelberg, ein Ballon mit Sprengsatz aus dem Gazastreifen, Messerangriffe auf Juden in Jerusalem und Kiryat Arba: die Spannungen zwischen Juden und Muslimen in Israel haben sich am Wochenende verschärft.

„Die Armee Muhammads kehrt zurück“, riefen mehrere Hundert Muslime am Freitag nach ihren Gebeten auf dem Jerusalemer Tempelberg, „erinnert Euch an Khaybar!“ Sie nahmen damit Bezug auf ein Massaker im siebten Jahrhundert in der Stadt Khaybar (heute auf dem Gebiet Saudi-Arabiens), bei dem Mohammed die dort lebenden Juden umgebracht oder unterworfen hatte. Außerdem skandierten die Muslime auf Arabisch: „Mit Geist und Blut werden wir die Al Aksa-Moschee retten.“ Die israelische Polizei schritt schließlich ein – „nationalistische Parolen“ sind auf dem Gelände verboten.

Die Hamas-Terrorgruppe hatte zuvor die Araber aufgefordert, während der Freitagsgebete gegen die „Befleckung“ der Al-Aqsa-Moschee und des Grabes der Patriarchen in Hebron durch die „zionistische Besatzung“ aktiv zu werden: „Unsere Heiligtümer sind eine rote Linie, deren Überschreitung nicht toleriert werden kann.“ Seit Jahren hetzen Extremisten die Gläubigen mit der Begründung auf, die Juden wollten die Al Aksa-Moschee und den Felsendom erobern.

Zwei Angriffe mit Messern

Der Aufruf zur Gewalt zeigte Wirkung. Eine Palästinenserin wurde verhaftet, nachdem sie am Samstag Grenzpolizisten mit einem Messer am Damaskustor zur JerusalemerAltstadt bedroht hatte. Die Polizei teilte in einer Erklärung mit, die Frau in den Fünfzigern habe sich den Polizisten genähert und dabei ein Messer geschwenkt. Sie wurde von den Ordnungshütern und einem Zivilisten überwältigt. Bei dem Gerangel stürzte ein Polizist, er wurde leicht verletzt.

Der nächste Zwischenfall ereignete sich wenige Stunden später in Kyriat Arba bei Hebron. Ein palästinensischer Jugendlicher stach dort auf einen 22 Jahre alten Juden ein. Der kam verletzt ins Krankenhaus. Der Angreifer wurde von Soldaten überwältigt und festgenommen. 

Ballone mit Sprengstoff und Zündern

Auch die Extremisten im Gazastreifen wurden wieder gegen Israel aktiv. Am Freitag gingen in der Mittelmeerstadt Ashdod mehrere zusammengebundene Ballone nieder, die im Gazastreifen gestartet worden waren. An ihnen war nach Anhaben der Sicherheitsbehörden ein Sprengsatz befestigt. Er wurde von Fachleuten entschärft. Die Polizei rief die Öffentlichkeit auf, bei verdächtigen Funden sofort die Behörden zu alarmieren und die Ballone nicht zu berühren. Am Samstagabend meldete die Stadt Sderot, dass man Ballone aus Gaza mit Brandsätzen entdeckt und unschädlich gemacht habe.

Foto: Die Jerusalemer Altstadt ist ein Brennpunkt des Nahostkonflikts. Hier kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und der israelischen Polizei. Archivfoto: Hadas Parush / Flash 90

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