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Israel setzt Deutschland mit 17 weiteren Ländern auf die Rote Liste

JERUSALEM, 04.08.2021 (DK) – Es scheint ein nie zu endendes Trauerspiel: Flüge werden in letzter Minute storniert, Familienbesuche abgesagt, der Urlaubskoffer wird wieder ausgepackt. Wer dieser Tage nach Israel einreisen oder aus dem Land ausreisen möchte, kann kaum bis zur nächsten Woche planen. Gemeinsam mit 17 anderen Ländern ist auch Deutschland wieder neu auf die rote Liste gesetzt worden. Selbst geimpfte und genesene Reisende müssen sich demnach nach ihrer Rückkehr für sieben Tage in häusliche Quarantäne begeben. Besonders betroffen sind diesmal auch Urlauber, die ihre Ferien in mediterraner Atmosphäre genießen wollten: Sowohl Italien als auch Griechenland reihen sich in die Liste der “verbotenen Staaten” ein. Dieses Jahr gilt es wieder einmal nur mit einer Reiserücktrittsversicherung zu buchen. 

43 Reiserückkehrer aus Deutschland waren mit Corona infiziert 

Anders als in Deutschland, können Israelis ihre Ferien nicht in den Hotelresorts angrenzender Nachbarländer verbringen, da ihnen die Einreise verweigert bleibt. Viele flüchten sich deshalb während ihrer freien Tage nach Europa. Nicht nur sonnige Länder ziehen die Israelis an – denn an Sonne mangelt es ihnen nicht im eigenen Land – sondern auch die schönen Bergregionen in Deutschland und Österreich gelten als begehrtes Reiseziel. Nachdem allerdings 43 Reiserückkehrer aus Deutschland mit dem Coronavirus infiziert waren, entschied das israelische Corona-Kabinett die Zügel wieder anzuziehen. In Griechenland hatten sich sogar knapp 300 Reisende angesteckt. 

Das Gesundheitsministerium hatte dem Corona-Kabinett zu der Einschränkung von Reisen dringend geraten. „Die größte Bedrohung für Israels erfolgreiche Eindämmung der Pandemie ist die Gefahr, Corona-Mutanten ins Land zu holen, die aggressiver sein können oder eine höhere Infektionsrate aufweisen“, sagte das Gesundheitsministerium in einer Stellungnahme.

Premier droht mit Lockdown über die jüdischen Feiertage im September 

Auch Premierminister Naftali Bennett soll den Schritt befürwortet haben. Er warnte, dass im Falle ausbleibender Maßnahmen, es zu einem vierten Lockdown über die jüdischen Feiertage im September kommen könnte. „Wir brauchen mehr Einschränkungen , um extreme Schritte in Zukunft zu vermeiden“, erklärte der Regierungschef gegenüber seinen Ministern am Dienstag. Ein Shutdown ist wenig erstrebenswert, da die Wirtschaft des Landes möglichst wenig weitere Einbußen einfahren soll. 

Aufgrund von rund 2000 täglichen Neuinfektionen ergreift die israelische Regierung wieder härtere Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Bis vor kurzem hatten sich die Fallzahlen pro Tag noch im einstelligen Bereich bewegt. Die neue Welle wird auf Reiserückkehrer zurückgeführt, die gegen die Quarantäne-Vorschriften verstoßen haben. Zunächst soll wieder Maskenpflicht bei Außenveranstaltungen von über 100 Personen gelten. Überhaupt dürfen nur Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Test an Großveranstaltungen teilnehmen. Bislang waren Kinder unter 12 Jahren von dieser Regelung ausgenommen worden – nun soll sie auch auf die Kleinen in der Gesellschaft ausgeweitet werden. 

Bild: Reisende am Ben-Gurion Flughafen im Juli 2021. Quelle: Avshalom Sassoni/Flash90

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