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Schabbat-Duft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (1): Madbucha – Pikanter Tomaten-Peperoni Dip

von Nadine Haim Gani

JERUSALEM, 16.09.2022 – Eine anstrengende Arbeitswoche geht zu Ende. Das langersehnte Wochenende, der Schabbat, steht vor der Tür. Die Küche füllt sich langsam mit berauschenden Gerüchen. Der Duft frischen Schabbatbrotes, der Challot, vermischt sich mit orientalischen Gerichten. Der Kiddusch am Freitagabend vereint dann die ganze Familie zur Heiligung des Schabbat zu einem festlichen, leckeren Abendessen am Tisch. Nicht nur der Wein und das Schabbatbrot werden gesegnet. Das Familienoberhaupt darf auch seiner Frau und den Kindern die Hände auflegen und über seine Liebsten einen göttlichen Segen aussprechen. Neben mediterranen Köstlichkeiten wird das Erlebte der Woche erzählt und die heilige Zeit mit der Familie genossen.
Mit einer ausgewählten Sammlung traditioneller Gerichte laden wir Sie ein, unsere Schabbatköstlichkeiten nachzukochen und Teil an der bunten, orientalischen Küche Israels zu haben. Jallah – Legen wir los!

Madbucha – Pikanter Tomaten-Peperoni Dip

Die angenehm scharfe Tomatensoße ist ein beliebter gekochter Salat in der israelischen Küche. Der traditionelle Dip wurde von Einwanderern aus Marokko ins Heilige Land gebracht und darf zum Schabbat auf keinem Festtisch orientalischer Juden fehlen. Die Madbucha wird zu Fleisch und herzhaften Backwaren gereicht oder einfach mit frischem Schabbatbrot gegessen.

Kochzeit: ca. 1 1/2 Stunden
Portionen: 2 Dosen Madbucha
Schwierigkeitsgrad: Leicht

Zutaten:

♦ 2 rote Paprika
♦ 1 grüne oder rote, scharfe Peperoni (Israelische Peperoni sind ca. 15 cm lang und 70 gr. schwer)
♦ 8 mittelgroße, reife Tomaten
♦ 5 Knoblauchzehen
♦ 2 TL Salz
♦ 1/2 TL schwarzer Pfeffer
♦ 1 gehäufter TL Paprika „edelsüß“
♦ 1/2 TL Cayennepfeffer
♦ 1 Prise Peperoni-Flocken – optional
♦ 1 TL Instant-Hühnerbrühe (Pulver)
♦ 1 1/2 EL Tomatenmark
♦ 1/2 TL Zucker
♦ 5 EL Öl

Zubereitung:

Und so geht’s: Die roten Paprika und die Peperoni waschen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im Backofen bei 210 Grad Umluft ca. 20 Minuten grillen. In der Mitte der Garzeit das Gemüse einmal wenden (Vorsicht beim Öffnen des Backofens). Wenn die Schale des Gemüses etwas dunkel angegrillt ist und leicht aufplatzt, die Paprika und Peperoni aus dem Backofen nehmen, in einen Zip-Beutel geben, verschließen und etwas abkühlen lassen.

Die Tomaten schälen und in kleine Würfel schneiden. Danach die Paprika und Peperoni unter kaltem Wasser kurz „abschrecken“, vorsichtig schälen und klein hacken.

Sind die Paprika und Peperoni schön gegrillt – aus dem Backofen nehmen und in einem verschlossenen Zip-Beutel etwas erkalten lassen

In einem mittelgroßen beschichteten Topf 5 EL ÖL erhitzen. Die Paprika und Peperoni dazugeben und ca. 5 Minuten scharf anbraten. Herd auf mittlere Hitze runterschalten. Den Knoblauch pressen, zu dem Paprika-Gemüse in den Topf geben und 30 Sekunden anbraten. Jetzt kommen auch die gewürfelten Tomaten zu unserer Paprika-Knoblauch-Mischung. Alles gut umrühren und kurz aufkochen. Die Gewürze dazugeben und auf niedriger Hitze mit leicht geöffnetem Deckel ca. 40 Minuten köcheln. Immer wieder umrühren.

Nach 40 Minuten das Tomatenmark und den Zucker dazugeben und weitere 20 Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die fertige Madbucha erkalten lassen.

Jetzt kann der Tomaten-Paprika-Dip portioniert und gut verschlossen im Kühlschrank bis zu 6 Tagen gelagert werden. Es lohnt sich, von dem „pikantem Salat“ ein wenig mehr zu kochen und einzufrieren.

TIPP:

Wer es ein wenig feuriger mag, kann die Anzahl der verwendeten Peperoni erhöhen. In Supermärkten gibt es verschiedene Peperoni-Mixe, die sich super für die Madbucha eignen. Aber Vorsicht: Je länger die Madbucha im Kühlschrank ruht, desto intensiver der Schärfegrad.

Die Madbucha kann auch als Grundlage für das orientalische Eiergericht „Shakshuka“ benutzt werden. Mehr dazu nächste Woche!
Bis dahin, Shabbat Shalom und Bete-avon!

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