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Bayreuth verleiht Toleranzpreis an extrem israelfeindliche Gruppe

JERUSALEM, 28.02.2016 (FJ) – Die Stadt Bayreuth zeichnet die israelfeindliche Organisation „Code Pink“ mit einem Toleranzpreis aus, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Diese Entscheidung hat in Israel Verärgerung und Entsetzen ausgelöst. Die amerikanische Organisation „Code Pink“ leugnet das Existenzrecht Israels, ruft zum Boykott des jüdischen Staates auf und unterstützt offen die „Intifada“, den gewaltsamen Widerstand der Palästinenser gegen Israel.
Dazu erklärte Yakov Hadas-Handelsman, der Botschafter des Staates Israel in Berlin: „Ich bin entsetzt, dass ausgerechnet in Deutschland im Namen von Toleranz und Humanität die Organisation ‚Code Pink‘ ausgezeichnet werden soll. Die Definition von Toleranz und Humanität in Bayreuth ist scheinbar: mit Holocaust-Leugnern in Iran zusammenarbeiten, Juden boykottieren und Israel das Existenzrecht absprechen.“
Ein Video von einem Protest der Organisation aus dem Jahr 2015 (Foto: Screenshot) zeigt, dass „Code Pink“ die Auslöschung des Staates Israel propagiert. Zitate ihrer Sprechchöre lauten „From the river to the sea Palestine will be free“ (Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein – gemeint ist das Gebiet vom Jordanfluss bis zum Mittelmeer, was das Gebiet des Staates Israel mit einschließt) oder „Judaism Yes. Zionism no! The State of Israel’s got to go!“ (Judentum ja. Zionismus nein. Der Staat Israel muss weg!) oder „Hitleryahu you will see, Palestine will be free“ (Hitleryahu [Verbindung der Namen Hitler und Netanyahu], du wirst sehen, Palästina wird frei sein).
Ein Video von einem von „Code Pink“ organisierten Protest aus dem Jahr 2013 zeigt, wie die Demonstranten „Long live the Intifada!“ (Lang lebe die Intifada!) rufen. Ein Beispiel für die antiisraelische Position der Gründerin der Organisation ist ihre Teilnahme an einer Konferenz in Teheran im Jahr 2014, bei der sich Antizionisten, Holocaust-Leugner, Verschwörungstheoretiker und Unterstützer der BDS-Boykott-Kampagne trafen.
Der Stadtrat von Bayreuth hat Medienberichten zufolge Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe überstimmt, die Bedenken gegen die Auszeichnung hatte. Der Wilhelmine-von-Bayreuth-Preis soll nun im April an „Code Pink“ verliehen werden.
Auch aus den USA gibt es Protest gegen die Entscheidung der bayerischen Kommunalpolitiker. Rabbi Abraham Cooper vom Simon-Wiesenthal-Zentrum (Los Angeles) forderte deutsche Politiker aller Coleur auf, sich von diesem „beschämenden Beschluss“ zu distanzieren.
Foto: Video-Screenshot