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Abbas lobt palästinensische Terroristin als „Märtyrerin“

JERUSALEM, 10.03.2016 (FJ) – Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hat die junge Palästinenserin gelobt, die am vergangenen Freitag versucht hatte, einen israelischen Soldaten zu überfahren, und sie als „Märtyrerin“ bezeichnet. „Wir sehen in ihr eine Märtyrerin, die die reine Erde Palästinas mit ihrem Blut begossen hat“, schrieb er in einem Brief an die Eltern der Frau. Die Terroristin wurde bei ihrer Tat an der Gush-Etzion-Kreuzung erschossen, die israelischen Soldaten wurden leicht verletzt. Im Auto der Täterin fanden die Sicherheitskräfte ein Messer. Es wird vermutet, dass sie noch ein weiteres Attentat geplant hatte.

Mit diesem Brief spricht Abbas bereits zum zweiten Mal Beileid an die Eltern von Terroristen aus, die bei ihrem Anschlag ums Leben gekommen sind.

Abbas‘ Brief wurde gerade verschickt, als der amerikanische Vizepräsident Joe Biden in Israel war, um Gespräche sowohl mit israelischen, als auch palästinensischen Oberhäuptern zu führen. Am Mittwoch, einen Tag nach dem Attentat eines Palästinensers auf den amerikanischen Touristen Taylor Force, kritisierte Biden die Palästinenserführung und deren Versagen, sich öffentlich von den Terrorangriffen zu distanzieren. „Lassen Sie es mich deutlicher ausdrücken: die Vereinigten Staaten von Amerika verurteilen diese Taten und genauso das Versagen, diese Taten zu verurteilen“, unterstrich Biden nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu. Im 21. Jahrhundert solle ein derartiges Verhalten von Staatsoberhäuptern nicht toleriert werden.

Noch am Tag der Pressekonferenz berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von Abbas‘ Beileidsbekundungen an die Familie der Attentäterin. Gleichzeitig habe er betont, dass die „Besatzungskräfte“ in den vergangenen fünf Monaten über 200 Palästinenser getötet hätten.

In der seit Oktober andauernden palästinensischen Terrorwelle wurden nach offiziellen Angaben 29 Israelis und vier Ausländer getötet. Rund 180 Palästinenser kamen dabei ums Leben, wobei zwei Drittel von ihnen bei ihren eigenen Attentaten starben. Das andere Drittel ist bei Auseinandersetzungen mit dem israelischen Militär getötet worden.

Bild: US-Vizepräsident Joe Biden beim Gespräch mit Mahmoud Abbas (rechts) in dessen Residenz in Ramallah. Foto: Flash 90