zurück zu Aktuelles

Russen schießen auf israelische Kampfjets

MOSKAU, 22.04.2016 (FJ) – Russische Truppen haben in den vergangenen Wochen mindestens zwei Mal auf israelische Kampfflugzeuge geschossen. Das berichtet die hebräische Tageszeitung Yedioth Ahronoth („Neuste Nachrichten“). Laut dem Bericht hatte Israels Staatspräsident Reuven Rivlin den Vorfall zur Sprache gebracht, als er vergangenen Monat auf Staatsbesuch in Moskau war und mit Präsident Vladimir Putin sprach. Putin gab an, er hätte in diesem Gespräch erstmals von den Geschehnissen erfahren, trotz der Kommunikation zwischen den beiden Militäreinheiten.

In verschiedenen Medien wurde zuvor von einem weiteren ungewöhnlichen Ereignis zwischen den beiden Lufteinheiten berichtet. Dabei seien israelische Kampfjets und russische Kriegsflugzeuge auf ihren Routen an der syrischen Grenze aufeinander getroffen. Sie wären sich immer näher gekommen, hätten sich aber nicht berührt und ihre Flüge fortgesetzt. Dieser Vorfall wird in den Medien gänzlich unterschiedlich dargestellt und interpretiert.

Netanjahu im Gespräch mit Putin

Die Tageszeitung Yedioth Ahronoth berichtet, dass diese Vorfälle der Grund für Premierminister Benjamin Netanjahus Reise nach Moskau am Donnerstag waren, um sich dort mit Putin und dem russischen Verteidigungsminister zu treffen. Schwerpunkt der Gespräche war ein besserer Informationsaustausch bei den Eingriffen im Syrien-Konflikt. „Ziel des Treffens ist es, die Abstimmung zwischen Russland und Israel zu verbessern, um Missverständnisse zu vermeiden“, erklärte Netanjahu. Außerdem habe er zu Verstehen gegeben, dass die Golanhöhen Teil des israelischen Hoheitsgebiets bleiben würden und daran nichts zu rütteln sei. Im Nachhinein zeigte er sich zufrieden: es seien mehrere Angelegenheiten geklärt worden und das Gespräch erfolgreich verlaufen. Er würde Anfang Juni erneut nach Russland kommen.

Israel und Russland hatten nach Beginn der russischen Luftangriffe in Syrien grundsätzlich ein System eingeführt, mit dem die andere Seite über Luftschläge informiert werden soll. Russland unterstützt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Bürgerkrieg. Dieser hatte behauptet, er kämpfe gegen islamistische Krieger und andere „Terroristen“. Die Regierung Assads bezeichnet gegnerische Kämpfer meist als Terroristen.

Foto: Flash90/Ofer Zidon

Weitere News aus dem Heiligen Land