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Terrorist aus Jerusalemer Bus wegen dreifachen Mordes verurteilt

JERUSALEM, 14.06.2016 (FJ) – Ein Jerusalemer Bezirksgericht hat den Terroristen Bilal Abu Ghanem am Montag wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes in sieben Fällen und Unterstützung des Feindes in Kriegszeiten verurteilt. Der aus dem Osten Jerusalems stammende Anhänger der Hamas hatte im Oktober vergangenen Jahres drei Menschen in einem Bus in der Hauptstadt getötet.

Das Urteil wurde veröffentlicht, nachdem das Gericht den Strafprozess mit Anklage und Verteidigung abgelehnt hatte, als sich der 21-jährige Angeklagte weigerte, die Autorität des Gerichts anzuerkennen. Das Strafmaß wird erst später veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft forderte, Abu Ghanem drei Mal zu lebenslanger Haft und wegen der versuchten Morde erneut 70 Jahre zu verurteilen.

Angeklagter wollte Gericht nicht anerkennen

Während der Verhandlung im März hatte sich der Terrorist geweigert, aufzustehen und mit dem Gericht zu sprechen. Richterin Rivka Friedman-Feldman rief im Anschluss zu einer kurzen Pause auf und wies den Verteidiger Abu Ghanems an, seinem Angeklagten die Verfahrensweisen im Gerichtssaal zu erklären.

Auch nach der Pause wollte der Angeklagte den Anweisungen des Gerichts nicht Folge leisten. Daraufhin lehnte die Richterin den weiteren Strafprozess ab. „In Anbetracht der Umstände, wonach sich der Angeklagte weigerte, aufzustehen und mit dem Gericht zu sprechen, erkennt das Gericht keinerlei Vereinbarung zwischen den beiden Parteien weiterhin an“, hieß es in einer Erklärung.

Im Oktober 2015 hatte Abu Ghanem drei jüdische Männer brutal getötet und zehn weitere verletzt. Bei der blutigen Tat, die ganz Israel in Schock versetzte, kamen Haim Haviv (78), Alon Govberg (51), und Richard Lakin (76) ums Leben. Laut Staatsanwalt Uri Korb habe Ghanem „keinerlei Reue für seine Taten gezeigt“.

20 000 Schekel für einen Terrorangriff

In seiner Anklage erklärte Korb, dass der Angeklagte seit mehreren Jahren die Hamas unterstützte und ihm 20 000 Schekel (ca. 4 500 Euro) angeboten wurden, wenn er einen Terrorangriff gegen Juden ausführte. Laut der Anklage seien Abu Ghanem und sein Komplize Baha Elian vor ihrer grausamen Tat wütend gewesen über „Einbrüche in der Al-Aksa [Moschee]“ und über die „Ermordung palästinensischer Kinder durch Siedler“. Dabei handelte es sich jedoch um falsche Behauptungen, die von radikal-islamischen Gruppen veröffentlicht wurden, um Hass zu schüren.

Im Oktober stiegen die beiden bewaffneten Männer in den Bus 78. Als sie sich sicher waren, dass sich genug Menschen im Fahrzeug befanden, eröffnete Abu Ghanem das Feuer, während sein Komplize die Passagiere mit einem Messer angriff. Die ankommenden Sicherheitskräfte konnten die beiden aufhalten. Für Haviv und Govberg kam jede Hilfe zu spät, Lakin erlag seinen Verletzungen später im Krankenhaus.

 

Foto: Flash90/Yonatan Sindel

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