Historische Millionen-Spende für Ben-Gurion-Universität
BE‘ER SCHEVA, 28.06.2016 (FJ) – Die Ben-Gurion-Universität des Negev hat eine 400 Millionen Dollar hohe Spende erhalten. Laut der amerikanischen Ben-Gurion-Wohltätigkeitsorganisation handelt es sich damit um die größte Spende, die je einer israelischen Bildungseinrichtung gemacht wurde.
Die Spende stammt aus dem Nachlass des verstorbenen Dr. Howard Marcus und Lottie Marcus (Foto) aus Kalifornien, heißt es in einer Stellungnahme der Ben-Gurion-Universität des Negev.
“Die [finanziellen] Mittel sollen verwendet werden, um eine dauerhafte Stiftung zur Unterstützung der Universität zu gründen”, erklärt die Einrichtung. Damit werde das Stiftungsvermögen der aktuellen Hochschulstiftung verdoppelt.
“Die erste Begegnung der [Familie Marcus] mit der Ben-Gurion-Universität war im Jahr 1997 und sie blieben an diesen Ort wegen ihrer Forschungsstudien in den Bereichen Wasser, Entsalzung und Wüsten. Sie unterstützten die Forschungsarbeiten in diesen Themengebieten, unter anderem durch ein Labor und Stipendien für Studenten. Sie glaubten, dass genügend Wasser der Schlüssel sei, damit Frieden im Nahen Osten erreicht werden könne.“
Die Familie Marcus musste in den 1930er Jahren vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen und verloren die meisten ihrer Familienmitglieder im Holocaust. Sie wanderten nach Amerika aus, wo Howard Marcus als Zahnarzt gearbeitet hat und sie ihr Vermögen durch kluge Vermögensanlagen angehäuft haben. Howard Marcus starb im Jahr 2014 um Alter von 104 Jahren, Lottie im Dezember vergangenen Jahres mit 99 Jahren.
Großes Zugeständnis an den Staat Israel
Die Präsidentin der Ben-Gurion-Universität, Prof. Rivka Carmi, unterstrich, dass Howard und Lottie Marcus sehr besondere Menschen gewesen seien. „[Sie waren] Holocaust-Überlebende die ein einfaches und bescheidenes Leben geführt und ihr Schicksal und Vermächtnis an den Staat Israel übertragen haben. Sie sahen ihr eigenes Lebensglück darin, eine größere Mission zu erfüllen.“
„Lottie und Howard fehlen schon jetzt. Doch irgendwie leben sie weiter. Ihr Vermächtnis wird in jedem Flur und auf dem Campus der Universität, in jedem Vorlesungssaal, von Dozenten, Studenten und Mitarbeitern zu spüren sein. Die Großzügigkeit zweier Personen wird Generationen lang greifbar sein.“
„Lottie und Howard glaubten daran, dass die Universität das Gesicht der Negev verändern kann und die nächste Generation an Forschern und Führungskräften ist gesichert. Das ist ein historischer Tag – nicht nur für die Universität, ihre Großzügigkeit ist auch ein großes Zugeständnis an Israel und ein Zeichen an den Rest der Welt.
Foto: Ben-Gurion-Universität / Dani Michalis