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Olympia: Wirbel um palästinensische Sportausrüstung

RIO DE JANEIRO, 03.08.2016 (FJ) – Nur zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungszeremonie der olympischen Spiele in Rio de Janeiro hat eine Olympia-Mannschaft offenbar Probleme mit ihrer Sportausrüstung: Der palästinensischen Delegation fehlt sie komplett. Nach Informationen der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press beschuldigt das Palästinensische Olympische Komitee den israelischen Zoll, die komplette Trainings- und Wettkampfausrüstung der palästinensischen Sportler festzuhalten. Deshalb müsse die sechsköpfige Delegation ständig ihre einzige mitgebrachte Sportkleidung tragen. Im Notfall müssten die palästinensischen Sportler Polo-Shirt und  Trainingsanzug auch bei der Eröffnungsfeier am Freitag im Maracanã-Stadion anziehen.

Der palästinensischen Olympia-Delegation gehören insgesamt 22 Menschen an. Darunter sind sechs Sportler, die an den Wettkämpfen teilnehmen: Schwimmen, Laufen, Judo und Dressur-Reiten.

Delegationsleiter Ghayda Abu Zayyad berichtete dem brasilianischen Internetportal UOL Esporte, dass die Delegation jeden Tag die wenige Kleidung waschen müsse. Abu Zayyad habe dem Internationalen Olympischen Komitee einen Beschwerdebrief geschrieben und es über die Situation umfassend in Kenntnis gesetzt. Notfalls müsse man Ersatzkleidung vor Ort in Rio kaufen und mit der palästinensischen Nationalflagge bedrucken.

Die israelische Steuerbehörde, die über dem israelischen Zoll steht, weiß  jedoch nach eigenen Angaben nichts von angeblich festgehaltener Sportausrüstung. Die Behörde würde sich aber freuen – wenn von den Palästinensern gewünscht– zu helfen und die Nachbarn zu unterstützen, hieß es.

Foto: Palestine Olympic Committee