Abschluss der Feiertage: Tora-Freudenfest
JERUSALEM, 23.10.2016 (FJ) – Der Reigen der jüdischen Feiertage geht zu Ende: Am Montag wird das Freudenfest über die Gebote des Allmächtigen gefeiert, Simchat Tora. Wie alle jüdischen Feiertage beginnt es bereits mit Sonnenuntergang am Vortag, also am heutigen Sonntag.
In den Synagogen wird der letzte Abschnitt des fünften Buches Mose gelesen und gleich anschließend der Beginn des ersten Buches. Damit beginnt ein neues Tora-Jahr, in dem die fünf Bücher Mose am Schabbat abschnittsweise ganz durchgelesen werden. Die Lesungen kommen so nie zu einem Ende.
Der Vorleser des letzten Tora-Abschnitts ist der Chatan Tora, der Bräutigam der Tora – eine besondere Ehre.
„Die Tora niemals loslassen“
Alle Tora-Rollen werden in einer fröhlichen Prozession aus den Schränken geholt und durch die Synagoge getragen. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass die Gläubigen die Tora niemals loslassen, sie nicht beenden und zur Seite legen. Bei den Prozessionen wird gesungen und getanzt, an die Kinder werden Süßigkeiten verschenkt. Sie dürfen mit ihren speziellen Fähnchen an den Prozessionen teilnehmen.
Am Ende des Feiertags werden die Tora-Rollen in ganz Israel tanzend und singend durch die Straßen getragen. Das hat Volksfest-Charakter, Musikgruppen spielen und das Fest dauert bis tief in die Nacht.
Simchat Tora ist kein biblisches Fest. Es entstand in seiner jetzigen Form erst im 17. Jahrhundert. Die Freudengottesdienste können mehrere Stunden dauern. In den Synagogen wird gleichzeitig um ausreichend Regen im bevorstehenden Winter gebetet.
Abschluss der Feiertage
Nach dem Neujahrsfest Rosch HaSchana, dem Versöhnungstag Jom Kippur und dem Laubhüttenfest Sukkot geht der Reigen der Feiertage nun zu Ende. Am Mittwoch müssen auch die Kinder wieder zur Schule.
Bild: Fröhliche Simchat Tora-Feier auf dem Rabin Square in Tel Aviv.
Foto: Tomer Neuberg / Flash 90