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Israelische Ministerin bietet Elefanten für alte Inschrift

GAZIANTEP/JERUSALEM, 23.02.2017 (FJ) – Die israelische Kulturministerin Miri Regev hat der Türkei einen Handel der etwas anderen Art angeboten: Zwei Elefanten im Tausch gegen eine alte Inschrift aus Jerusalem. Diese gilt als eine der bedeutendsten, noch existenten hebräischen Inschriften und wird in einem Archäologie-Museum in Istanbul aufbewahrt.

Dass Regev im Süden der Türkei unterwegs war, hatte zufällige Gründe. Die Ministerin begleitete die israelische Basketballmannschaft Ironi Naharija zu einem Europacup-Spiel. Der israelische Geheimdienst Shin Bet hatte dem Team nur erlaubt, in die Stadt Gaziantep zu reisen, wenn bewaffnete Wachen sie begleiten würden. Gaziantep war des Öfteren Schauplatz von Angriffen durch islamische und kurdische Rebellen. Die türkischen Behörden lassen Wachen aber nur zur Begleitung von Ministern zu. Regev, die auch Sportministerin ist, hatte sich daher bereit erklärt, die Reise gemeinsam mit der Mannschaft anzutreten.

In einem Video, das im Internet veröffentlicht wurde, ist ein Gespräch zwischen der Bürgermeisterin von Gaziantep, Fatma Sahin, und Regev zu sehen. Dabei spricht Sahin, die auch Ministerin innerhalb des Kabinetts Erdogans ist, von ihrem Elefantenproblem im Stadtzoo. Demnach würde dort nur ein Elefant leben, man wolle aber mehrere. Danach ist auf dem Video zu hören, wie Regev zu ihren Beratern und Übersetzern sagt: „Wir machen einen Deal: Wir geben ihnen die Elefanten und sie geben uns die Inschrift von Hesekia.“

Inschrift ist 2700 Jahre alt und hat enorme Bedeutung

Dabei bezog sich Regev auf die sogenannte Siloah-Inschrift. Der 2700 Jahre alte hebräische Text hat einen großen historischen und kulturellen Wert für das jüdische Volk. Laut Historikern soll er die Verbindung der Juden zu Jerusalem beweisen. In der Inschrift, die an der Mauer des Hesekia-Tunnels entdeckt wurde, wird über den Bau dieses Tunnels berichtet. Sie unterstützt die biblische Überlieferung, wonach der Tunnel Wasser aus dem Siloah-Teich in die Stadt Davids brachte, am südlichen Rand des Tempelbergs. Diese Inschrift war im Jahr 1880 von britischen Forschern entdeckt und 1917 im 1. Weltkrieg von den Türken mit in die Türkei genommen worden.

Auf dem Video ist nicht zu sehen, wie Sahin auf das Angebot von Regev reagiert. In der Vergangenheit wurden aber sämtliche Anfragen nach der Inschrift von der türkischen Regierung abgelehnt. Diese besteht darauf, dass der Text osmanisches Eigentum ist und daher zu Ankara gehört.

 

Foto: Wikikati/Wikimedia Commons

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