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Israel plant Massen-Evakuierungen für Krisenfall

JERUSALEM, 22.03.2017 (FJ) – Für den Fall, dass erneut ein Krieg ausbricht, entwirft Israel Notfallpläne. Bis zu einer Viertelmillion Zivilisten aus Gemeinden nahe der Grenzen sollten demnach evakuiert werden, falls die Hamas, die Hisbollah oder andere Terrorgruppen angreifen.

Der Plan wurde von der israelischen Armee in Zusammenarbeit mit den Gemeinden entwickelt, um die Bevölkerung Israels zu beschützen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Associated Press gab ein israelischer Offizier Elemente des Plans mit dem Codenamen „Sicherer Abstand“ preis.

An sämtlichen Grenzorten sei man vorbereitet auf den Ausbruch eines weiteren Krieges. Die Hisbollah verschreibt sich öffentlich immer wieder der Zerstörung Israels. Obwohl die Terrormiliz derzeit in Syriens Bürgerkrieg eingebunden ist, um Präsident Baschar al-Assad zu bekämpfen, verstärkten sich in letzter Zeit die Spannungen zwischen Israel, Syrien und der Hisbollah.

2017 ist ganz Israel bedroht“

Alle Parteien haben bereits vorgewarnt, dass ein neuer Konflikt schlimmer wäre als vorherige. Die Hisbollah hatte im Krieg im Jahr 2006 mehr als 4.000 Raketen aus israelische Gemeinden abgefeuert. Die Armee Israels geht davon aus, dass die Hisbollah und die Hamas seitdem riesige Waffenarsenale aufgebaut haben, die das ganze Heilige Land treffen könnten.

„2017 ist ganz Israel bedroht“, betonte der israelische Kommandant Itzik Bar. Der Staat würde sich auf „sehr große Mengen“ an eintreffenden Projektilen vorbereiten. Die Hisbollah hätte laut Bar durch die Kämpfe in Syrien viel Erfahrung dazugewonnen. Der Plan sei jetzt, „die Bedrohung zu verringern, indem dort [in den Grenzregionen] keine Zivilbevölkerung vor Ort sein wird“. „Wir wollen dass die Armee und die Hisbollah-Kräfte aufeinander treffen, nicht Zivilisten und die Hisbollah.“

Evakuierte Menschen würden laut Plan in Hotels, Schulen und Kibbuzim untergebracht werden. Insgesamt könnten 250.000 Bürger in Sicherheit gebracht werden. Die Idee des Plan sei laut Beamten der Armee aus dem Gaza-Krieg 2014 entstanden – man habe aus seinen Fehlern gelernt. Damals wurden keine Bewohner evakuiert, sie mussten schließlich auf eigene Faust ihre Häuser verlassen und fliehen.

 

Foto: Mann untersucht ein Haus in der israelischen Stadt Yehud, in das eine Rakete von Terroristen aus dem Gazastreifen eingeschlagen war, Juli 2014 (Flash90/Yonatan Sindel)

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