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Erstmals seit 17 Jahren: einige Palästinenser dürfen mit ihren Autos nach Israel

JERUSALEM, 12.04.2017 (FJ) – Zum ersten Mal seit 17 Jahren dürfen einige palästinensische Geschäftsleute mit ihren eigenen Autos nach Israel einfahren. Laut einem Beamten der Palästinensischen Autonomiebehörde habe eine begrenzte Anzahl von 270 Palästinensern die Genehmigung erhalten, mit ihren Fahrzeugen mit palästinensischem Nummernschild in Israel fahren zu dürfen.

„Für uns ist das sehr wichtig“, erklärte Jamal al-Nimr der israelischen Tageszeitung Jerusalem Post. Denn Zeit ist Geld, betonte der Geschäftsmann aus Ramallah: „Wir müssen in der Lage sein, schnell von einem Ort zum anderen kommen – besonders, wenn wir nach Israel reisen, um uns mit israelischen Geschäftsleuten oder Behörden zu treffen.“

Nimr und viele weitere palästinensische Unternehmer arbeiten eng mit ihren Israelis zusammen, um Waren in die palästinensischen Gebiete importieren zu können oder andere Verhandlungen zu führen. Außerdem würden die Genehmigungen die Ausgaben der Geschäftsleute drastisch reduzieren. „Früher musste ich einen Chauffeur engagieren für mindestens 800 Schekel (etwa 200 Euro) am Tag. Ab jetzt muss ich nur noch das Benzin zahlen“, freut sich Jamal al-Nimr.

Genehmigung gilt erst nach dem Passah-Fest

Palästinensern war es seit der Zweiten Intifada im Jahr 2000 nicht erlaubt, mit ihren eigenen Autos nach Israel einzufahren. Jetzt hat Israel zugestimmt, einer begrenzten Anzahl von Palästinensern die Genehmigung zu erteilen. Anschließend hatte der Verband palästinensischer Handelskammern 270 Geschäftsleute ausgesucht. Vor genau zwei Jahren hatte Israel bereits ähnliche Genehmigungen für 100 palästinensische, in Israel tätige Ärzte ausgestellt.

Trotz allem werden die Geschäftsleute noch bis nach den Passah-Feiertagen warten müssen, bis sie wieder mit ihrem eigenen Fahrzeug über die israelische Grenze fahren dürfen. Die israelische Armee riegelt aus Anlass des Festes jedes Jahr die Palästinensergebiete ab. Aus Angst vor Anschlägen sind die Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft.

Die Palästinensische Autonomiebehörde hofft auf weitere Genehmigungen für Palästinenser, die in Israel arbeiten. Zehntausende Palästinenser reisen täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln von ihrem Zuhause nach Israel zur Arbeit, zu Familienbesuchen oder zur medizinischen Versorgung.

 

Foto: Flash90/Gili Yaari

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