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Israels Regierung will Seilbahn zur Klagemauer bauen

JERUSALEM, 29.05.2017 (FJ) – Die israelische Regierung hat in einer Sondersitzung an der Kotel (Klagemauer) anlässlich des 50. Jahrestages der Wiedervereinigung von Jerusalem ein besonderes Tourismusprojekt auf den Weg gebracht: Eine Seilbahn soll von einer Station im Westen Jerusalems 1,4 Kilometer weit in die Altstadt führen, mit Endhaltestelle in der Nähe der Klagemauer.

„Es ist eine wichtige Entscheidung, die das Gesicht der Stadt verändern und den Tourismus ankurbeln wird,“ schwärmte Tourismusminister Yariv Levin. Für Besucher werde der Zugang zur Klagemauer einfacher und komfortabler, außerdem werde die Stadt durch eine außerordentliche Attraktion bereichert. Die Seilbahn soll ab dem Jahr 2021 stündlich bis zu 3.000 Passagiere befördern. Bisher besuchen rund 130.000 Menschen in der Woche das Gelände.

Die Regierung billigte nun die erste Bauphase. Das Projekt soll rund 50 Millionen Euro kosten. Das Tourismusministerium schießt 3,8 Millionen Euro zu,

Palästinenser kritisieren Sitzung an der Klagemauer

Das israelische Kabinett hatte sich anlässlich des 50. Jahrestages des Sechstagekrieges zu einer Sondersitzung an der Klagemauer in der Altstadt versammelt. Die Klagemauer gilt zu den heiligsten Stätten des Judentums. Das Treffen wurde von palästinensischer Seite als Provokation kritisiert. Genauso wie sie das geplante Bauvorhaben kritisieren. Die Palästinenser sehen in Jerusalem die Hauptstadt ihres künftigen eigenen Staates. Die israelische Regierung betrachtet in Jerusalem als unteilbare Hauptstadt des Landes. Israel hat Ost-Jerusalem während des Sechstagekrieges 1967 von den Jordaniern erobert und später annektiert. Dieser Schritt wurde von der internationalen Gemeinschaft bis heute nicht anerkannt.

Foto: Nati Shohat/Flash90

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