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Wie unter David und Salomon Textilien gefärbt wurden

JERUSALEM, 29. Juni 2017 (DL) – Eine gemeinsame Studie der israelischen Altertumsbehörde, der Universität Tel Aviv und der Bar-Ilan Universität hat nachgewiesen, dass Textilien zur Zeit von David und Salomon in Timna, im Süden Israels, gefärbt wurden. Der Fund liefert den frühesten Beweis für einen pflanzenbasierten Farbstoff in Israel.

Nach Angaben der Forscher waren die Metallarbeiter berechtigt, bunte Kleidung als Zeichen ihres hohen Status zu tragen. Ausgrabungen, die seit 2013 im Timna-Tal durchgeführt wurden und von Dr. Erez Ben-Yosef von der Universität Tel Aviv geleitet wurden, haben Bruchstücke von 3.000 Jahre alten Textilien hervorgebracht, die dank der extremen klimatischen Bedingungen der Region erhalten blieben. Die Textilien datieren auf die frühe Eisenzeit (12. – 10. Jahrhundert v.Chr.), die Zeit der biblischen Könige David und Salomon.

Einige Kleidungsstücke sind mit einem rot-blauen Bandmuster verziert. Dies sind die frühesten Beispiele für pflanzliche Farbstoffe im Land und in der Levante (östliches Mittelmeer). Die Farbstoffe wurden in den Laboren der Bar-Ilan University mit Hilfe von HPLC (Advanced Analytical Equipment) identifiziert. Die Analyse ergab Daten der Verwendung von zwei Hauptpflanzen: Färberkrapp (Rubia tinctorum), deren Wurzeln einen roten Farbstoff liefern, und Indigotin, das als blauer Farbstoff durch Reduktion und Oxidation in einem langen und komplexen Prozess hergestellt wurde. Beide Pflanzen gehören zu den bekanntesten Pflanzenfarbstoffen der Antike.

„Der Kontext, in dem die Textilien gefunden wurden, deutet darauf hin, dass die Metallarbeiter, die für den Betrieb der Schmelzöfen verantwortlich waren, einer hohen Schicht angehörten. Die Aufgabe, Stein in Kupfer zu verwandeln, verlangte beträchtliche Geschicklichkeit. Es war ein spezialisiertes Handwerk der alten Welt, die Metallarbeiter hatten wohl einen hohen sozialen Status. Deshalb trugen sie unverwechselbare, farbige Kleidungsstücke“, erläutert Dr. Naama Sukeknik vom Wissenschaftler-Team.

Die Erkenntnisse sind eine echte Neuerung, da sie der bisherigen Forschung widersprechen, wonach die Öfen im Herzen der Wüste von Sklaven betrieben wurden.

Der Timna-Nationalpark ist bekannt für seine spektakuläre Landschaft. Zu den Attraktionen gehören Überreste der ältesten Kupfermine der Welt.

Bild: Fragmente der gefundenen Kleidung zeigen rote und blaue Streifen – offenbar das Kennzeichen der Kupfer-Arbeiter. Foto: Israelische Altertumsbehörde, Clara Amit

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