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UNESCO erklärt Hebron zu palästinensischem Weltkulturerbe

KRAKAU/HEBRON, 07.07.2017 (FJ) – Die UNESCO hat die Altstadt von Hebron mit den Patriarchengräbern zu „palästinensischem Weltkulturerbe“ erklärt. Die Stätte wird künftig auf der UNESCO-Liste des bedrohten Weltkulturerbes geführt. Das gab die Kulturorganisation der Vereinten Nationen am Freitagmittag im polnischen Krakau bekannt.

Die UNESCO war damit einer Forderung der Palästinenser gefolgt. Israels Bemühungen, die Resolution zu verhindern, scheiterten. 12 Mitgliedsstaaten stimmten für den Vorschlag, drei dagegen, sechs enthielten sich. Polen, Kroatien und Jamaika hatten eine geheime Wahl gefordert hatten, um es auch den Ländern, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel haben, zu ermöglichen, gegen die Resolution zu stimmen. Während des Treffens der UNESCO brach dann aber ein Schreiduell zwischen dem israelischen Botschafter Carmel Shama-Hacohen und den palästinensischen und libanesischen Gesandten aus.

Shama-Hacohen hatte erfahren, dass die Abstimmung nur teilweise geheim sein würde. Die Ländern sollten zwar nicht mündlich ihre Wahl verkünden, allerdings fand die Wahl auch nicht hinter einer Wand statt, sondern auf Stimmzetteln. „Trotz der Vereinbarung mit dem polnischen Vorsitzenden fand die ‚geheime Abstimmung‘ vor allen, mitten in der Halle, vor Dutzenden Augen und Kameras statt“, kritisierte Shama-Hacohen. Damit sei jegliche Möglichkeit, dass eine arabische Nation für Israel stimme, zerstört worden.

Das zerstört das letzte bisschen Glaubwürdigkeit des UNESCO“

Im vergangenen Monat hatte die Palästinensische Autonomiebehörde vom Welterbekomitee der UNESCO verlangt, die Altstadt von Hebron und die Machpela, wo sich die Gräber der Urväter Abraham, Isaac und Jakov sowie ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea befinden, als Palästinensisches Welterbe anzuerkennen. Die Palästinenser hatten argumentiert, die Altstadt sei wegen der israelischen Besatzung in Gefahr. Israel und die USA hatten versucht, den besonderen Status für die Stadt zu verhindern. Vertreter der beiden Staaten sprachen von einer palästinensischen Kampagne.

Zur Begründung hieß es, insbesondere die in der Mamluken-Zeit zwischen 1250 und 1517 entstandenen Bauten sollen so geschützt werden. In der Resolution werden die jüdische und christliche Geschichte in Verbindung mit der Stätte vollkommen ignoriert. Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen Danny Danon verurteilte die Entscheidung: „Dieser Versuch, die Verbindung zwischen Israel zu Hebron zu treffen, ist schändlich und beleidigend, und zerstört das letzte bisschen Glaubwürdigkeit der UNESCO.“ Auch der Sprecher des israelischen Außenministeriums Emmanuel Nahshon zeigte sich empört: „Sie versuchen, die jüdische Geschichte und die Geschichte der Region umzuschreiben.“

Normalerweise dauert die Prozedur für den Eintrag einer Stätte als Welterbe mehrere Jahre. Doch die Palästinenser nutzten eine Regel aus, die Stätte in einer schnellen „Notprozedur“ eintragen zu lassen. Die Palästinenser behaupteten, Hebron sei wegen der israelischen Besatzung eine von der Zerstörung bedrohte Stätte.

 

Foto: Fokus Jerusalem (Hebron)

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