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Israelische Forscher entwickeln Unsichtbarkeitsumhang

NEGEV / ISRAEL, 15.11.12017 (FJ) – Israelische Forscher haben eine Technologie entwickelt, um Gegenstände optisch verschwinden zu lassen. Man kann den „Unsichtbarkeitsumhang“ aber nicht sehen – noch nicht.

In der zauberhaften Welt von Harry Potter gibt es ihn schon lange, nun soll es ihn auch in unserer Welt geben: den Unsichtbarkeitsumhang. Forscher der Ben-Gurion-Universität des Negev (BGU) haben in der Theorie eine bahnbrechende Methode entwickelt, Objekte scheinbar verschwinden zu lassen. Dabei wird das Licht von einer „Verhüllungs“ -Chip-Oberfläche („Cloaking-Chip“) gestreut, so dass darauf liegende Objekte nicht mehr gesehen werden können.

„Das Licht wird abgelenkt“

„Wir haben eine neue Art von Meta-Oberfläche entwickelt. Das ist ein künstliches Material auf einem Chip, das auf jedem Objekt angebracht werden kann“, sagte Dr. Alina Karabchevsky, Leiterin der Light-on-a-Chip-Gruppe der BGU.

Sie erklärte, dass die Sehfähigkeit von Mensch und Tier auf dem Wechselspiel zwischen Licht, Augen und Gehirn beruhe. Objekte, die wir sehen, reflektieren tatsächlich das Licht. Unsere Augen nehmen nur Reflexion des Lichts auf dem Gegenstand war und senden die Reize an das Gehirn. Diese Eigenschaft machen sich die Forscher zu nutze. Laut einer Stellungnahme der Universität haben sie einen Weg gefunden, das Licht so abzulenken, dass es nicht auf die Objekte trifft. Damit kann das Licht nicht zu uns reflektiert werden und die Objekte werden für uns unsichtbar. Der „Unsichtbarkeitsumhang“ müsse in der Theorie nur 70 Prozent des Objektes von der Meta-Oberfläche bedecken, um zu „verschwinden“.

Nun ginge es darum, die Theorie in die Praxis umzusetzen, teilte Karabchevsky mit. Dafür müsse ein Prototyp eines Umahngs entwickelt werden, damit die These bewiesen werden kann.

„Ergebnisse öffnen neue Türen“

In einer Stellungnahme konkretisiert die Universität in Negev, dass der sogenannte „Cloaking-Chip“ als Erweiterung bestehender Technologien gesehen werden kann. Dunkle, radar-absorbiernede Farbe, Tarntechnologien, Oberflächenkühlungstechnologien und die Streuung elektromagnetischer Wellen sind mögliche Einsatzgebiete.

Für Karabchevsky öffnen diese Ergebnisse Türen zu neuen photonischen Geräten (optische Signalerzeugung).

Die Neugierigen, die wissen möchten, ob der Unsichtbarkeitsumhang so vollkommen funktioniert wie bei Harry Potter, müssen sich also noch eine Weile gedulden.

 

 

Foto: Ben-Gurion-Universität

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