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Viermal lebenslange Haft für grausamen Terroristen

JERUSALEM / HALAMISH, 15.02.2018 (TM) – Der palästinensische Terrorist Omar A., der am 21. Juli 2017 drei Mitglieder der jüdischen Familie Salomon erstochen hat, ist heute zu einer viermal lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der Militärgerichtshof von Judäa fällte das Urteil mit 2:1 Stimmen. Einer der drei Richter hatte dafür plädiert, den Angeklagten zum Tode zu verurteilen. Der Verurteilte muss außerdem eine Entschädigung von 1,8 Millionen Schekel (rund 411.000 Euro) an die Hinterbliebenen bezahlen.

Schreckliches Blutbad angerichtet

Der Terrorist war am Schabbatabend in die jüdische Siedlung eingedrungen und hatte im Haus der Familie Salomon ein schreckliches Blutbad angerichtet. Yosef Salomon (70), seine Tochter Chaya (46) und sein Sohn Eldad (35) verloren ihr Leben. Omar A. wurde zudem wegen versuchten Mordes an der Ehefrau von Yosef, Tova, sowie wegen Hetze und Steinwürfen verurteilt. Das Gericht legte im Urteil fest, dass A. in keinem zukünftigen Gefangenenaustausch freigelassen werden darf.

Richter: Haft ist zu milde

Richter Oberstleutnant Dov Gilboa fand, die Haftstrafe sei zu milde. Er habe den Angeklagten während der Verhandlung beobachtet. Der habe sich offenbar amüsiert und gelächelt, vor den Augen der Hinterliebenen. Ein solcher Schlächter müsse die schwerste Strafe bekommen. Er halte es nicht für ausreichend, dass A. die Sonne nicht mehr sehen werde; er plädiere für die Todesstrafe. Ähnlich hatte sich im Vorfeld Verteidigungsminister Avigdor Lieberman geäußert: „Für solche Terroristen ist kein Platz im Land, auch nicht in unseren Gefängnissen.“

Vor der Urteilsverkündung hatten Elad Salomons Witwe Michal und ihr Vater Dan Landa gefordert, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) dürfe nicht länger die Angehörigen von Terroristen finanziell entlohnen. Israel erhebe Steuern im Namen der PA. Von diesen Geldern solle aber jener Betrag einbehalten werden, der monatlich an die Familien der Terroristen gehe. Durch die hohen „Entschädigungszahlungen“ an die Angehörigen der Täter sei eine wahnwitzige Situation entstanden: „Wer Juden ermordet, beschreitet einen einfachen Weg, um zu Geld zu kommen und so seine persönlichen und sozialen Probleme zu lösen.“

Nachbarn hörten Hilfeschreie

Michal Salomon war nicht zur Gerichtsverhandlung erschienen. Sie sagte, sie wolle nicht in das Gesicht des Mannes blicken, der ihren Ehemann umgebracht hat. Sie selbst hatte sich mit ihren Kindern im Schlafzimmer im Obergeschoss versteckt und deshalb überlebt. Omar A. war von einem Nachbarn der Salomons, einem Soldaten einer Sondereinheit, gestoppt worden. Die Nachbarn hatten Hilfeschreie gehört, der Soldat hatte durch das Küchenfenster hindurch den Messerstecher niedergeschossen. „Hätte dieser Soldat nicht so schnell reagiert“, erklärten die Angehörigen der Opfer, „stünden wir heute vor zehn Gräbern.“ Im Haus der Salomons hatten sich zahlreiche Freunde und Verwandte versammelt, um an diesem Schabbatabend die kürzliche Geburt eines Kindes zu feiern. Ihr Lachen und Singen hatte den Täter angelockt.

Bild: Dreifachmörder Omar A. (Zweiter von rechts) im Gerichtssaal- meist hatte der Terrorist ein Lächeln auf den Lippen. Foto: Yonatan Sindel (Flash 90)

Tommy Mueller, der Redaktionsleiter von Fokus Jerusalem, hat Halamish in den Bergen Samarias nach dem schrecklichen Anschlag besucht und mit einer Augenzeugin gesprochen. Hier sein Bericht als Video:

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