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Granate schlägt in Kindergartengelände ein

JERUSALEM / GAZA, 29.05.2018 (TM) – Es war der schwerste Angriff auf Südisrael seit 2014: Mehr als zwei Dutzend Mörsergranaten sind am Dienstagmorgen auf israelische Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens abgefeuert worden. Die meisten Flugkörper konnten vom israelischen Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ abgefangen werden. Eine Granate schlug jedoch auf dem Gelände eines Kindergartens im Landkreis Eshkol ein. Dort hielten sich zu dieser Zeit, gegen 7 Uhr, noch keine Kinder auf. Splitter der Granate schlugen Löcher in die Außenmauer des Kindergartens, der aber später – wie auch die Schulen – regulär öffnete.

Angriff in drei Wellen

Der Angriff erfolgte in drei Wellen: 25 Mörsergranaten wurden kurz vor 7 Uhr abgefeuert. Rund um den Gazastreifen gab es in 20 israelischen Gemeinden Luftalarm, Hunderte Menschen rannten in Schutzräume. Israelische Abwehrraketen stiegen in die Luft und vernichteten die meisten Granaten, bevor sie Schaden anrichten konnten. Das Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ bewies damit, dass es stark verbessert wurde. Ursprünglich konnte es nur gegen Raketen eingesetzt werden. Granaten sind wesentlich kürzer in der Luft und schwerer zu treffen.

Um 8 Uhr gab es erneut Alarm. Zwei Geschosse schlugen in Israel auf freiem Feld ein, ohne Schaden anzurichten. Um 9:30 Uhr Ortszeit gab es den dritten Luftalarm, ebenfalls ohne Schäden. Wo genau die Granaten niedergingen, wollte die Armee nicht sagen, um den Terroristen im Gazastreifen keine Hinweise zu liefern. Eine Person wurde durch einen Splitter leicht an der Schulter verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden.

Ein Augenzeugenvideo auf Twitter.

Der Beschuss zeigt, wie groß die Gefahr für israelische Bürger ist“, erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem, Emmanuel Nahshon: „Kein Land würde eine solche Bedrohung seiner Zivilbevölkerung akzeptieren. Wir tun es auch nicht.“

Racheakt der Dschihadisten

Die israelische Armee geht davon aus, dass der Beschuss eine Racheaktion des „Islamischen Dschihad“ war. Am Sonntag hatten Kämpfer dieser vom Iran unterstützten Gruppe eine getarnte Bombe an der Gazagrenze deponiert (Fokus Jerusalem berichtete). Israelische Panzer hatten daraufhin eine Stellung der Terrorgruppe beschossen, wobei mindestens drei Dschihadisten ums Leben kamen.

Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte es in der Kleinstadt Sderot Luftalarm gegeben. Die Bewohner wurden vom Gazastreifen aus mit einem Maschinengewehr beschossen. Mehrere Gebäude und ein Auto wurden dadurch beschädigt. Nach Armeeangaben hatte der heftige Beschuss den Luftalarm ausgelöst. Bereits am 16. Mai war Sderot unter Maschinengewehrfeuer geraten, das Sachschäden verursacht hatte.

Das israelische Militär reagierte heute mit dem Beschuss von Terrorstellungen im Gazastreifen durch israelische Panzer. Beobachter gehen davon aus, dass ein massiver Gegenschlag noch folgen wird.

Bild: Überreste einer Granate auf dem Kindergartengelände. Quelle: Israelisches Außenministerium

Unten: Das Handyvideo zeigt, wie das Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ auf die anfliegenden Granaten feuert:

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