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Historisch: Präsident des Tschad besucht Israel

JERUSALEM, 26.11.2018 (FJ) – Der Präsident des Tschad, Idriss Déby, hat dem Heiligen Land einen offiziellen Besuch abgestattet. Nach einem persönlichen Gespräch mit Premierminister Benjamin Netanjahu, wurde er von Staatspräsident Reuven Rivlin in seiner Residenz in Jerusalem empfangen.

„Palästinensische Frage nicht ignorieren“

Auf einer Pressekonferenz äußerte Déby, dass er nach 46 Jahren die diplomatischen Beziehungen mit dem jüdischen Staat wiederherstellen möchte. „Die Beziehungen zwischen unseren Ländern wurden 1972 aus bestimmten historischen Gründen abgebrochen, aber unsere besonderen Verbindungen blieben ständig bestehen“, sagte Déby. „Der aktuelle Besuch in Ihrem schönen Land drückt unseren Wunsch aus, die bestehenden Beziehungen ständig zu nutzen und sie zu stärken. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Ihrem Land, die ich wünsche, lässt uns die palästinensische Frage nicht ignorieren“, fuhr er fort. „Mein Land ist dem Friedensprozess zutiefst verbunden und hat die arabische Friedensinitiative, die Madrider Prinzipien und bestehende Abkommen mitgeprägt“.
Auch Staatspräsident Rivlin zeigte sich erfreut darüber, die Verbindung mit dem Tschad zu erneuern: „Der Tschad ist ein wichtiges Land. Es ist ein Land, das den Terrorismus bekämpft, und Israel steht ihm in diesem gerechten Kampf zur Seite.“

Gemeinsamer Kampf gegen Terror

Déby bekräftigte auch, dass der Tschad und Israel einen „gemeinsamen Kampf“ gegen den Terrorismus führten. Der Tschad ist einer von mehreren westafrikanischen Staaten, die mit westlicher Unterstützung gegen Boko Haram und Dschihadisten des Islamischen Staates vorgehen.
„Die Menschheit muss diese Sache einfach loswerden“, betonte Déby.
Premierminister Netanjahu wollte sich nicht dazu äußern, ob es bei den Gesprächen um Waffenverkäufe gegangen sei. Eine Quelle der Regierung des Tschads gab gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bekannt, der Besuch sei „auf Sicherheit ausgerichtet“. Israel hätte dieses Jahr mit Waffen und Geldern den Tschad in seinem Kampf gegen Rebellen im Norden unterstützt, so die Quelle.

Auf der Pressekonferenz dankte Netanjahu dem tschadischen Staatschef für seinen Besuch und begrüßte die „blühenden“ Verbindungen zwischen Israel und den afrikanischen Nationen.
Er deutete an, in naher Zukunft in weitere afrikanische Länder reisen zu wollen. Netanjahu war in den letzten zwei Jahren dreimal nach Afrika gereist und hatte dabei Kenia, Ruanda, Äthiopien, Uganda und Liberia besucht. Im Juli 2016 hatte die Republik Guinea ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel erneuert, nachdem sie 1967 die Verbindung mit dem jüdischen Staat abgebrochen hatte. Seitdem war Netanjahu mit Anführern weiterer afrikanischer Staaten wie Mali und Somalia zusammen getroffen. Laut Netanjahu seien viele Länder Afrikas an einer Zusammenarbeit mit dem jüdischen Staat bei der Bekämpfung des islamischen Terrorismus interessiert. Diese Tatsache ebne den Weg für zusätzliche Länder, den Staat Israel anzuerkennen.

Foto: Bei seinem Besuch in Israel stattete der Präsident des Tschad, Idriss Déby, am Sonntag der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Besuch ab. Quelle: Yonatan Sindel / Flash90.

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