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Schmutzkampagne: Wie gefälschte Twitter-Profile Antisemitismus fördern sollen

NEW YORK, 21.08.2019 (IH) – In dem Sozialen Medium „Twitter“ sind gehäuft gefälschte Profile aufgetaucht, deren Benutzer sich als Juden ausgeben und antisemitische Verschwörungstheorien verbreiten. Das berichtet die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“.
Zuvor soll in dem Online-Forum „4chan“ ein anonymer Benutzer dazu aufgerufen haben, „eine massive Bewegung von gefälschten jüdischen Profilen auf Facebook, Twitter, usw. zu erstellen“.

Gefälschte Fotos und stereotype jüdische Namen

Das Ziel, so das anonyme Forumsmitglied, sei es, Zensur in den sozialen Medien zu umgehen und Verschwörungstheorien über jüdische Beteiligung am Sklavenhandel, der Weltwirtschaft, den Massenmedien und der Pornobranche zu verbreiten.
„Du wirst den Vorteil haben, jeden als Antisemiten zu bezeichnen, der mit dir nicht einverstanden ist“, zitiert die „Times of Israel“ den anonymen Nutzer.

Zuerst auf die Kampagne aufmerksam machte Journalist und Twitter-Nutzer Yair Rosenberg. Er veröffentlichte den Aufruf auf „4chan“ auf Twitter. Gleichzeitig teilte er zum Beweis Screenshots von Profilen, die sich als Juden ausgeben. Darauf sind laut „Times of Israel“ Fotos von echten sowie vorgetäuschten Juden sowie stereotype jüdische Namen zu sehen.

„Nachdem der Anruf auf „4chan“ gelöscht worden war, tauchte ein Netzwerk von neuen Twitter-Profilen auf, die von weißen Rassisten betrieben wurden, die vorgaben, Juden zu sein“, schreibt Rosenberg auf Twitter. „Oftmals geben sie sich als orthodoxe Juden, Israelis oder jüdische Linke aus. Sie alle folgen einander und fördern antisemitische und anti-israelische Inhalte.“

So heißt es zum Beispiel in einem Post eines gefälschten Twitterprofils namens „Chaim Adelberg“: „Einige von uns Juden sind bekannt dafür, die Wahrheit manchmal zu unserem eigenen Vorteil zu verbiegen“.

In den vergangenen Tagen haben Twitter-Nutzer, die jüdische Inhalte verfolgen, gefälschte Konten dokumentiert, die kürzlich erstellt wurden.

Twitter ergreift Maßnahmen

Die Redakteurin Avital Chizhik Goldschmidt erkannte auf einem Profilfoto ihren Mann. Das Profil werde unter falschem Namen und falscher Biografie verwendet, beschwerte sie sich.

Ein Sprecher sagte gegenüber Journalisten, dass Twitter die Profile bereits kenne und sich mit ihnen beschäftige. „Basierend auf unseren Untersuchungen haben wir bereits mehrere Konten dauerhaft gesperrt. Wenn wir feststellen, dass Konten gegen unsere Richtlinien verstoßen, ergreifen wir Maßnahmen nach unseren Regeln“, gab der Sprecher der „Jewish Telegraphic Agency“ zur Auskunft.

Wie die “Times of Israel” berichtet, hat sich das Onlineforum “4chan” bereits den Ruf erworben, als Plattorm für bösartige Beiträge und Belästigungen zu dienen.

Foto: Yair Rosenberg fand und veröffentlichte auf Twitter diese gefälschten Profile von Juden. Quelle: Screenshot Twitter am 21.08.2019.

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