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EILMELDUNG: Vier Raketen von Syrien auf die Golanhöhen abgeschossen

von Tommy Mueller

JERUSALEM, 19.11.2019 – Ein Raketenalarm hat am frühen Dienstag Morgen die Bewohner der Golanhöhen aus dem Schlaf gerissen. Um 4:52 Ortszeit heulten die Sirenen, unter anderem in der Drusengemeinde Madschdal Schams am Fuße des Berges Hermon. Nach Angaben der israelischen Armee wurden von syrischem Territorium aus vier Raketen auf Nordisrael abgeschossen. Alle vier seien vom Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ vernichtet worden, bevor sie Schaden anrichten konnten, hieß es. Fast gleichzeitig meldete die offizielle syrische Nachrichtenagentur SANA Explosionen am Flughafen der syrischen Hauptstadt Damaskus. In den vergangenen Monaten hatte die israelische Luftwaffe mehrfach Stellungen und Waffenlager des Iran in Syrien angegriffen. Ob dies heute Nacht auch der Fall war, ist unklar.

Großes Manöver im Norden

Am Montag hatte die israelische Armee überraschend mit einem zweitägigen Großmanöver in Nordisrael begonnen. Zahlreiche Flugzeuge, Fahrzeuge und Truppen wurden in den Norden verlegt. An der Nordgrenze war es bisher relativ ruhig. Der letzte Zwischenfall ereignete sich Anfang September, als die Hisbollah-Terrororganisation mehrere Anti-Panzer-Geschosse auf einen israelischen Armeestützpunkt und einen Jeep abfeuerte. Dabei wurde niemand verletzt. Die vom Iran unterstützte Hisbollah gilt als gefährlichster Feind in unmittelbarer Nachbarschaft des jüdischen Staates. Die schiitische Terrormiliz verfügt über ein riesiges Raketenarsenal und viele Tausend gut ausgebildete Soldaten.

Der jüngste Raketenangriff erfolgte nur wenige Tage nachdem Terroristen des Islamischen Dschihad vom Gazastreifen aus über 400 Raketen auf israelische Zivilisten abgefeuert hatten. Der Islamische Dschihad wird ebenfalls vom Iran unterstützt. Ein von ägyptischen Vermittlern ausgehandelter Waffenstillstand wurde von den Dschihadisten mehrfach gebrochen, inzwischen ist im Süden Israels aber wieder Ruhe eingekehrt.

Angriff auf Dschihad-Kommandeur

Die Situation im Gazastreifen war eskaliert, nachdem Israel den Dschihad-Kommandeur Baha Abu al-Ata gezielt getötet hatte. Fast gleichzeitig gab es in Damaskus einen Angriff auf Akram al-Ajouri, einen weiteren Dschihad-Anführer. Er überlebte den Anschlag, aber sein Sohn und ein Leibwächter kamen ums Leben. Sechs weitere Menschen wurden verletzt. Arabische Medien berichteten, dass Israel hinter dem Anschlag stecke. Das israelische Militär gab dazu keine Stellungnahme ab.

Archivbild: Ein alter Panzer auf den Golanhöhen. Foto: Mila Aviv / Flash 90

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