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Israeli rettet Beduinenfamilie vor dem Ertrinken und stirbt

ASHDOD, 13.07.2020 (DK) – Israels Präsident Reuven Rivlin hat angekündigt, die Medaille für “Ausgezeichnete Dienste” dieses Jahr posthum an Michael Ben Zikri zu verleihen. Der 45-jährige Israeli hat eine Beduinenfamilie vor dem Ertrinken gerettet und ist dabei selbst ums Leben gekommen. Eine Frau (40) und ihre drei Kinder (14, 10 und 7 Jahre alt) waren in einem See nahe Ashkelon in ein Einsturzloch geraten. Ben Zikri half der Familie aus dem gefährlichen Strudel, doch ihm versagte schließlich die Kraft, er konnte sich selbst nicht mehr retten. 

Beduinen-Dorfgemeinde will Straße nach Ben Zikri benennen

Der Preis soll vom Präsidenten an Zikris Familie, seine Frau Cheli und ihre Kinder verliehen werden. Auch die gerettete Beduinenfamilie wird an der Zeremonie teilnehmen. Nach dem tragischen Tod, besuchten neben der Familie selbst auch viele weitere Beduinen die Beerdigung Ben Zikris. Eine Gruppe Jungen aus dem Dorf Hura brachte ein Schild mit der Aufschrift: „Danke für Ihre Tapferkeit. Unser Beileid an die Familie. Die Jugend von Hura.” Ein Beamter aus dem Dorf erklärte auf dem Friedhof zudem, dass die Gemeinschaft eine Straße nach dem israelischen Helden benennen wolle. 

Michael Ben Zikri rettete vier Menschen vor dem Ertrinken. Bei der Rettungsaktion kam er ums Leben. Foto: privat

Auch in der arabischen Welt hat die bewegende Geschichte ihre Kreise gezogen. Ayman Odeh, ein führender israelisch-arabischer Politiker, erklärte Ben Zikri zum Symbol für friedliches Zusammenleben. “Wir werden sicherstellen, dass seine edle Tat die nächsten Generationen von Juden und Arabern beeinflusst”, fügte er hinzu. Aber auch über die Grenzen Israels hinaus hat Ben Zikris Tat viele Menschen im Nahen Osten beeindruckt. Tausende aus dem Irak, Ägypten, Marokko, Oman und Syrien sprachen im Internet offen ihr Beileid für die Familie aus. 

Einsturzlöcher stellen große Gefahr in Israel dar

Erdeinbrüche stellen eine große Gefahr in Israel dar. Die Löcher reißen innerhalb von Sekunden auf, und oftmals reihen sich mehrere 20 Meter tiefe Krater aneinander. Während das Phänomen nahe Ashkelon bislang weniger oft beobachtet wurde, ist die Gefahr durch Einsturzlöcher um das Tote Meer bereits weltweit bekannt.

Bild: Einsturzloch am Toten Meer nahe Ein Gedi. Quelle: Chen Leopold/Flash 90

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