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Ultraorthodoxer in Petah Tikva erstochen – Polizei spricht von Terrorangriff

PETAH TIKVA, 26.08.2020 (TM) – Ein Palästinenser (46) hat heute an einer belebten Kreuzung in Petah Tikva bei Tel Aviv einen 39 Jahre alten Ultraorthodoxen niedergestochen. Er starb im Krankenhaus. Der Täter wurde nach kurzer Flucht festgenommen. Die israelischen Sicherheitsbehörden gehen von einem Terrorangriff aus. Bei dem Täter handelt es sich laut Polizei um einen Vater von sechs Kindern, der aus Nablus stammt und sich legal in Israel aufhielt. Er hat keine terroristische Vorgeschichte.

„Als wir am Tatort ankamen, fanden wir auf dem Gehweg einen Mann mit Stichwunden, der bewusstlos war. Wir haben bei ihm Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt“, schilderte ein Sanitäter des Rettungsdienstes United Hatzalah. Das Opfer wurde kurze Zeit später von Ärzten im Beilinson-Krankenhaus für tot erklärt. Es handelt sich um Rabbi Shai Ohayon aus Petah Tikva. Er hinterlässt Frau und vier Kinder.

Mit großem Messer zugestochen

Ein Augenzeuge, Urel Torati, sagte gegenüber dem israelischen Fernsehsender Channel 13, der Terrorist habe fünf- bis sechsmal mit einem großen Messer auf das Opfer eingestochen. Der Täter floh nach dem Angriff. Er wurde aber von Zeugen der Bluttat verfolgt, niedergeschlagen und festgehalten, bis die Polizei eintraf. Am Nachmittag befragten ihn Beamte des Inlandsgeheimdienstes Shin Beth.

Mit diesem Messer hat der Täter nach Polizeiangaben zugestochen.
Foto: Polizei

Es ist sehr selten, dass Palästinenser mit legaler Arbeitserlaubnis Angriffe in Israel ausführen. Sie werden erheblichen Hintergrundkontrollen und regelmäßigen Überprüfungen durch israelische Sicherheitsdienste unterzogen. Ähnlich ungewöhnlich ist es, dass solche Angriffe von Männern mittleren Alters ausgeführt werden. In der Regel sind die Angreifer Teenager oder Anfang 20. Die israelischen Sicherheitsbehörden verwiesen auf eine mögliche psychische Erkrankung des 46-Jährigen.

Der Bürgermeister von Petah Tikva, Rami Greenberg, erklärte zu dem Vorfall: „Die Stadtverwaltung von Petah Tikva wird alles in ihrer Macht stehende tun, um die trauernde Familie zu unterstützen. Ich möchte den Sicherheitskräften für ihre schnelle Reaktion und die schnelle Festnahme des Terroristen danken.“

Noch am Mittwochvormittag hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf Facebook einen Artikel darüber veröffentlicht, dass zum ersten Mal seit 56 Jahren ein ganzes Jahr lang kein israelischer Zivilist bei einem Terroranschlag getötet worden war. Am Nachmittag war diese Meldung überholt.

Bild oben: Polizei und Rettungsdienst am Tatort. Foto: Nadav Goldstein / TPS

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