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Zum Gedenken an Frauen in der Armee

JERUSALEM, 14.04.2021 (DK) – Am nationalen Gedenktag erinnert sich Israel an die Geschichten derer, die in den zahlreichen Kriegen des noch jungen Landes gefallen sind. Dabei ist oftmals nur von Soldaten die Rede, während die vielen Frauen, die Israel im Kampf gedient haben, in Vergessenheit geraten. Schon vor Gründung des jüdischen Staates engagierten sich Kämpferinnen in paramilitärischen Einheiten, und seit dem Unabhängigkeitskrieg gilt auch für Frauen die Wehrpflicht. Israel ist damit das einzige westliche, demokratische Land, in dem auch für Frauen die allgemeine Wehrpflicht gilt. Allerdings stehen Soldatinnen erst seit den Neunziger-Jahren fast alle Positionen in den Streitkräften offen. Doch mit dieser Gesetzesänderung auf dem Weg zur Gleichberechtigung trugen sich Frauen tragischerweise auch in die Liste der im Krieg Gefallenen ein.

Die Geschichte der israelischen Kämpferinnen beginnt mit der sogenannten Palmach, einer Reihe von Einsatzgruppen der jüdischen Untergrundorganisation Hagana, welche Jugendliche zu Soldaten und Soldatinnen ausbildete. Aufgrund der jahrhundertelangen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung spielt das Militär bis heute eine wichtige Rolle in der israelischen Gesellschaft. Um ein ausreichend starkes Heer zusammenzustellen, sahen es auch Frauen von Anfang an als ihre Pflicht an, das Land zu verteidigen. 

Petition verlangt Frauen in allen Positionen des israelischen Militärs

Trotz dieser speziellen Geschichte, können Soldatinnen heute noch nicht in allen Positionen der israelischen Armee dienen. Sie dürfen sich beispielsweise nicht für bestimmte Infanterie-Brigaden, Panzer-Brigaden, U-Boot-Truppen und Elite-Einheiten bewerben. Kürzlich wurde jedoch eine Petition beim Obersten Gerichtshof eingereicht, die ersucht, dass Frauen die Bewerbung auf alle Positionen gestattet wird. Im August vergangenen Jahres bildete das Militär ein Komitee, um zu überprüfen, ob Frauen zukünftig in allen Positionen dienen dürfen. Dieser Schritt ist unter anderem von der Tatsache motiviert, dass der Dienst in speziellen Einheiten und höheren Rängen viele Karrieremöglichkeiten eröffnet. 

Friedhöfe werden dieses Jahr wieder für Hinterbliebene geöffnet

Vergangenes Jahr war es den Familien der Gefallenen aufgrund der Coronakrise verwehrt geblieben, die Gräber ihrer Söhne und Töchter, Brüder und Schwestern zu besuchen. Dieses Jahr war es den Hinterbliebenen wieder erlaubt, sich an den Friedhöfen zum Gedenken zu versammeln. Die Zahl der seit 1860 gefallenen Soldaten beträgt 23.928.

Bild: Soldatinnen gedenken der Gefallenen am nationalen Gedenktag in Tel Aviv. Quelle: Gili Yaari /Flash90

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