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Israels Nuklearforschungsanlage wird bedroht – der Feind: Stachelschweine

JERUSALEM, 21.04.2022 (NH) – Israels streng geheime Nuklearforschungseinrichtung in der Negevwüste steht einem neuen Feind gegenüber. Diesmal handelt es sich jedoch nicht um eine Terrororganisation aus dem Gazastreifen oder dem Iran. Der ungewöhnliche Gegner greift den jüdischen Staat und seine Forschung auf äußerst possierliche Art an. Bei dem neuen Staatsfeind handelt es sich um Stachelschweine.

Klein, aber oho

Was auf den ersten Blick als harmlose Angelegenheit erscheinen mag, wurde mittlerweile zu einem Sicherheitsrisiko für die Anlage.

Als sich vor einigen Jahren eine kleine Stachelschweinfamilie auf dem Gelände niederließ, waren die Forscher von ihren neuen Mitbewohnern zunächst entzückt. Doch im Laufe der Jahre wuchs die Population der Tierchen. Die Absperrungen der Nuklearanlage bieten ihnen einen sicheren Ort vor Raubtieren, dazu finden sie unter den Gebäuden Schutz vor Wind und Wetter, und durch die Fülle an Nahrung und Wasser wurde der geheime Komplex für die stacheligen Eindringlinge zu einer Art Paradies.

Die anfänglich friedliche Ansiedlung mutierte so mit den Jahren zum Chaos. Die Tiere zerstören Blumen, Sträucher und sogar Palmen. Dazu graben die Eindringlinge große Löcher in die Rasenflächen und bauen unterirdische Gänge. Diese sind mit blossem Auge kaum zu erkennen und wurden dem Gärtner der Anlage bereits zum Verhängnis. Er zog sich bei einem Sturz eine schwere Rückenverletzung zu. Doch das große Problem sind die Grabungen der schweinischen Gegner unter den Gebäuden und die angerichteten Schäden an den Wasserleitungen.

Natur- und Parkbehörde evakuiert die Schweinchen

Zwischen den Jahren 2010 und 2017 wurden in Zusammenarbeit mit der israelischen Natur-und Parkbehörde etwa 100 Stachelschweine eingefangen und an anderen Orten in der Negevwüste ausgesetzt. Doch da die Tiere sehr territorial sind, versuchten sie nach ihrer Umsiedlung zurückzukehren. Auch wenn sie den Rückweg mit ihrem Leben bezahlen müssen. In der Hoffnung, die Tiere von einer Rückkehr abzuhalten, arbeitet die Behörde nun an dem Plan, die Behausungen der Stachelschweine an einem neuen Ort naturgetreu nachzubauen und sie erst dann umzusiedeln.

Im Gegenzug muss die Kernforschungseinrichtung Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass keines der verbannten Stachelschweine einen Weg zurück auf die Anlage findet.

Titelbild: Die anfänglich süßen neuen Nachbarn wurden schnell zu zerstörerischen Eindringlingen. Foto: Pixabay

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