
Huthi-Rebellen verstärken ihre Angriffe – Vergeltungsschläge Israels und der USA führen bisher nicht zum gewünschten Erfolg
JERUSALEM 22.12.2024 (LS) – Die USA haben am Samstagabend damit begonnen, Raketenlager und Kommandoeinrichtungen der vom Iran unterstützten Huthi in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa anzugreifen, wie das US Central Command (CENTCOM) mitteilte.
Das CENTCOM erklärte, es führe Präzisionsluftangriffe durch, um „die Operationen der Huthi zu stören und zu vereiteln“. CENTCOM fügte hinzu, die Angriffe auf Kriegs- und Handelsschiffe der US-Marine im südlichen Roten Meer, in Bab al-Mandeb und im Golf von Aden seien der Grund für ihre Luftschläge am 21. Dezember.
Am Samstag hatten die Huthi erneut eine Rakete auf Zentralisrael gefeuert und 16 Menschen in Tel Aviv verletzt. Am Tag zuvor hatte Israel mehrere Terrorziele im Jemen angegriffen.
Israel hat mittlerweile drei Vergeltungsschläge gegen die Huthi durchgeführt, einen im Juli, einen im September und nun im Dezember. Die Rebellen setzen ihre Angriffe jedoch fort und zeigen sich von der Bombardierung einiger ihrer Schiffe und anderer Einrichtungen unbeeindruckt.
Aktueller Hauptakteur für den Iran
Die Huthi verstärken in letzter Zeit ihre Angriffe mit Langstreckenraketen und Drohnen. Da der Jemen mehr als 2.000 Kilometer von Israel entfernt liegt, erschwert das die Vergeltungsmaßnahmen. Kampfflugzeuge müssen eine lange Strecke zurücklegen, um mit Hilfe von Tankflugzeugen Angriffe auf den Feind auszuführen.
Die Huthi sind zurzeit eine der Hauptfronten, die der Iran für Angriffe nutzen kann, weshalb diese verstärkt werden. Die Hisbollah ist geschwächt, die Hamas ist geschwächt und der Iran wurde durch den Sturz des Assad-Regimes aus Syrien vertrieben. Auch die vom Iran unterstützten Milizen im Irak scheinen ihre Angriffe auf Israel zurückgefahren zu haben.
Weitere Vorgehensweise
Es hat sich gezeigt, dass die Präzisionsangriffe vor allem auf die Häfen der Huthi keine abschreckende Wirkung haben. Auch haben diplomatische Bemühungen bisher keine Lösungen gebracht.
Es scheint, dass die internationale Gemeinschaft, die ebenfalls unter den Huthi leidet, die die internationale Schifffahrt im Roten Meer behindern, ihre Samthandschuhe ausziehen und die Terrorgruppe hart treffen muss.
Einen Schritt in diese Richtung haben die USA mit ihren Angriffen am Samstagabend getan. Während der Operation schossen die CENTCOM-Kräfte Berichten zufolge auch mehrere unbemannte Angriffsdrohnen (OWA UAV) der Huthi und einen Anti-Schiffs-Marschflugkörper (ASCM) über dem Roten Meer ab.
Dies ist der vierte Angriff der USA auf den Jemen in dieser Woche, nachdem der US-Flugzeugträger „Harry Truman“ in die Region zurückgekehrt war.
Titelbild: Einschlagsort einer Rakete aus dem Jemen in Tel Aviv. Foto: Tomer Neuberg/Flash90