
Sterbliche Überreste des seit 1982 verschollenen Soldaten Tzvi Friedman in Syrien geborgen
JERUSALEM 12.05.2025 (LS) – Die israelischen Streitkräfte (IDF) und der Mossad haben nach 43 Jahren die Leiche des vermissten IDF-Soldaten Tzvi Feldman in Syrien geborgen. Das teilte Premierminister Benjamin Netanjahu am Sonntag mit.
Feldman diente im Ersten Libanonkrieg und galt seit 1982 als vermisst. Er kämpfte in der Schlacht von Sultan Yacoub zwischen Israel und Syrien im Juni 1982, in der sechs Soldaten als vermisst gemeldet wurden.
Eine heikle Mission
Die hochriskante Mission wurde vom Mossad in Zusammenarbeit mit den israelischen Streitkräften durchgeführt und umfasste eine Infiltration tief in syrisches Gebiet. Geleitet wurde die Operation von Oberstleutnant Y., einem ehemaligen Offizier, der eigens für diese heikle und komplexe Mission in den Militärdienst zurückgekehrt war.
Die Operation fand viele Kilometer jenseits der israelischen Grenze statt, auf einem Friedhof in einer Region, die zuvor vom Assad-Regime kontrolliert wurde. Mossad-Agenten operierten vor Ort unter lebensbedrohlichen Bedingungen, einschließlich Schusswechseln und unter Anwesenheit von bewaffneten Wachen, bevor sie schließlich die Grabstätte erreichten.
Der Durchbruch gelang nach fünfmonatiger intensiver Geheimdienstarbeit, die eine seltene Gelegenheit für den Zugang zu dem Gebiet eröffnete. Ein nicht-israelisches Team exhumierte zunächst die sterblichen Überreste und brachte eine DNA-Probe nach Israel, die die Identität von Oberstabsfeldwebel Feldman bestätigte. Erst dann wurde die vollständige Leiche geborgen und nach Hause gebracht.
Für die Familie schließt sich der Kreis
Die Familie von Feldman hat ihre tiefe Dankbarkeit über die Rückführung seiner sterblichen Überreste nach Israel zum Ausdruck gebracht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu informierte die Familie am Sonntag persönlich über die erfolgreiche Operation.
Während des Treffens erklärte Feldmans Bruder: „Ich danke dem Schöpfer des Universums, dass wir diesen Moment erreicht haben. Ich hatte auf gute Nachrichten gehofft. Ich danke dem Schöpfer, dass wir diesen Kreis endlich schließen.“
Im Jahr 2019 hatte Israel Sergeant Zachary Baumel geborgen, der während derselben Schlacht vermisst wurde
Israel untersucht nun auch weitere Überreste, die während der Mission geborgen wurden, um festzustellen, ob sie dem legendären israelischen Spion Eli Cohen gehören könnten, der unter dem historischen Spitznamen „Unser Mann in Damaskus“ bekannt ist.
Titelbild: Anat Cohen, die Schwester von Oberstabsfeldwebel Zvi Feldman, spricht vor ihrem Haus in Tel Aviv mit der Presse. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90