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Israel befürchtet Chemiewaffen-Einsatz auf den Golanhöhen

JERUSALEM, 15.02.2018 (FJ) – Das israelische Außenministerium befürchtet, dass Giftgas nach Israel gelangen könnte, wenn das Assad-Regime Chemiewaffen gegen Rebellen in der Nähe der Golanhöhen einsetzt. Ein solcher Vorfall würde Israel dazu zwingen, auf die härteste Art zu reagieren und zurückzuschlagen.

Israels Außenministerium hat an 15 israelische Botschaften auf der ganzen Welt ein Memo mit Richtlinien geschickt. Darin werden die Botschafter aufgefordert, eine klare und harte Position gegen den Iran, Syrien und die Hisbollah einzunehmen. Hintergrund ist der Luftkampf in der Grenzregion zu Syrien, bei dem ein israelisches F-16-Kampfflugzeug abgeschossen wurde (Fokus Jerusalem berichtete).

Israel wird „hart und strafend reagieren“

In dem Memo wurden die israelischen Gesandten angewiesen in ihren Gastländern zu kommunizieren, dass ein Giftgasangriff Israel dazu zwingen würde, „hart und strafend zu reagieren“. Israel sei zu den extremsten Maßnahmen bereit, wenn es nötig sei. „Israel wird seine Bürger und seine Souveränität verteidigen“, hieß es in dem Bericht.

Im Juli 2012 gab es eine ähnliche Situation: Terrorgruppen standen kurz davor, die Kontrolle über Syriens großen Vorrat an chemischen Waffen zu erlangen. Es bestand die Gefahr, dass Assad die Waffen an Hisbollah-Terroristen übergibt. In Israel wurden daraufhin Gasmasken an die Zivilbevölkerung verteilt.

Syrien: Chemiewaffen sind „unmoralisch und inakzeptabel“

Die syrische Regierung bestritt am Mittwoch den Besitz von Chemiewaffen und bezeichnete den Einsatz solcher Waffen als „unmoralisch und inakzeptabel“. Ein Untersuchungsteam der Vereinten Nationen kam jedoch zu dem Schluss, dass die syrische Regierung bei mindestens zwei Anschlägen in den Jahren 2014 und 2015 Chlorgas eingesetzt hat. Zudem soll das Nervengas Sarin bei einem Luftangriff auf Khan Sheikhoun im vergangenen April 100 Menschen getötet und mindestens 200 weitere verletzt haben. Am 1. Februar gab es Warnungen aus Washington, wonach das Asad-Regime neue Chemiewaffen herstellen könnte.

Israel hat die Golanhöhen im Sechstagekrieg 1967 von Syrien erobert und später annektiert. Der Höhenzug ist von großer militärstrategischer Bedeutung: Von dort aus hatte die syrische Artillerie regelmäßig Ziele in ganz Nordisrsel beschossen. Auf der rund 60 Kilometer langen und 25 Kilometer breiten Hochebene leben heute etwa 20.00 jüdische Israelis und ebenso viele Drusen. Das Gelände unterhalb des Höhenzugs, auf der syrischen Seite, ist aktuell überwiegend in der Hand von Rebellen. Diese meist islamistischen Gruppen lieferten sich in den vergangenen Wochen heftige Gefechte mit regierungstreuen syrischen Einheiten.

Das Foto zeigt israelische Soldaten bei einer Militärübung mit Schutzmasken.(Quelle: Flash90).

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