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Israel gedenkt der 23.447 Gefallenen und Terroropfer

JERUSALEM, 11.05.2016 (FJ) – Israel gedenkt der 23.447 Männer und Frauen, die entweder als Mitglieder der israelischen Armee oder als Opfer von Terrorangriffen seit 1860 bis heute ums Leben gekommen sind. Die Zählung beginnt mit dem Jahr 1860, als Jerusalemer Juden erstmals außerhalb der Altstadtmauern gewohnt haben.

Bereits am Dienstagnachmittag fand eine Gedenkzeremonie bei der israelischen Organisation „Jad LeBanim“ (Denkmal für Söhne) in Jerusalem statt, die sich um die Eltern von gefallen Soldaten kümmert. Vor den Hinterbliebenen verkündete Präsident Reuven Rivlin betroffen: „Jedes Jahr bete ich, dass der Kreis der Hinterbliebenen nicht größer wird, und dieses Jahr – wie jedes Jahr – zerbricht mein Herz, wenn ich die Dutzenden Familien sehe, die schließlich doch noch hinzugekommen sind.“ Im Laufe seiner Rede fügte er hinzu, dass „diese Söhne und Töchter von uns allen genommen wurden, aber ihr habt am teuersten bezahlt“.

Der Gedenktag begann offiziell am Dienstagabend um 20 Uhr Ortszeit, als eine Minute lang die Sirenen im Land aufheulten und israelische Flaggen zum Zeichen der Trauer auf halbmast gesetzt wurden. Das ganze Land erstarrte in diesem Moment, um an die über 23.000 Gefallenen zu erinnern. Zum Auftakt wurde eine Zeremonie im Kerzenschein an der Jerusalemer Klagemauer gehalten, bei der Präsident Reuven Rivlin und Generalstabschef Gadi Eisenknot mitwirkten.
Das letzte große Ereignis am Dienstag waren die „Lieder zu ihrem Gedenken“ auf dem Platz vor der Knesset, bei dem statt Reden Gedichte und Lieder zur Ehre der Toten vorgetragen wurden.

Fackelbeleuchtung auf dem Herzlberg

Die Trauer um die Toten wandelt sich um in Freude

Am Mittwochmorgen ertönten erneut die Sirenen, dieses Mal zwei Minuten lang. Darauf folgen am Mittag verschiedene zentrale und örtliche Zeremonien. Zum Abschluss des Gedenktags wird heute Abend eine feierliche Fackelbeleuchtung auf dem Herzlberg stattfinden, die gleichzeitig den Beginn der Zeremonie des 68. israelischen Unabhängigkeitstages markiert – die Trauer wandelt sich zur Freude.

Während des gesamten Tages werden hunderte von Bussen und Shuttles bereitgestellt, um es Israelis zu ermöglichen, die im ganzen Land verteilten Militärfriedhöfe zu besuchen. Die Hinterbliebenen werden mit Wasser versorgt und über hundert Rettungswägen sind in der Nähe der Friedhöfe stationiert. Der Staat hat über 20.000 Stühle aufgestellt – ein Stuhl neben jedem Grab.

Seit dem letzten Gedenktag 2015 sind 68 Namen zu der Liste der Opfer hinzugekommen und weitere 59 Soldaten erlagen ihren Verletzungen im Rahmen ihres Militärdiensts. Die offizielle Zahl der hinterbliebenen Familien beläuft sich im Jahr 2016 auf gut 16.000; darunter fallen etwa 9.000 Eltern, 5.000 Witwen und 2.000 Waisenkinder.

 

Fotos: Flash90/Hadas Parush (Titelbild), Flash90/Yonatan Sindel

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