
Israel vereint sich am Gedenktag zu Ehren von 5.229 Terroropfern und 25.420 gefallenen Soldaten
JERUSALEM, 29.04.2025 (NH) – Heute Abend um 20 Uhr wird im ganzen Land eine einminütige Sirene den Himmel zerschneiden, um den Gedenktag für Israels gefallene Soldaten und Terroropfer einzuläuten. Die Hauptfeier findet auf dem Platz vor der Westmauer in der Altstadt von Jerusalem in Anwesenheit des Staatspräsidenten, des Generalstabschefs und hinterbliebener Familien statt. Die Zahl der in den Kriegen des Heiligen Landes gefallenen Soldaten beläuft sich seit 1860 bis heute auf 25.420, die Zahl der zivilen Opfer auf 5.229, darunter 800 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. In dieser traurigen Statistik sind auch die beiden jüngsten Opfer der israelischen Armee und Polizei enthalten, die am Freitag bei schweren Kämpfen im Gazastreifen gefallen sind.
Traurige Statistik zum Gedenktag
Seit dem letzten Gedenktag im vergangenen Jahr sind bis heute 319 Soldaten gefallen. Weitere 61 Veteranen starben an den Folgen ihrer Behinderung und wurden im Laufe des Jahres vom israelischen Verteidigungsministerium als Gefallene anerkannt.
Traurige Zahlen veröffentlichte auch das Nationale Versicherungsinstitut: 79 Menschen starben im vergangenen Jahr bei Terroranschlägen. Seit Beginn des jüngsten Krieges wurden 934 Zivilisten ermordet, davon allein 778 am 7. Oktober. Unter den Opfern waren 615 Männer und 319 Frauen, 58 Kinder unter 18 Jahren und 76 Ausländer. Die Katastrophe des Schwarzen Schabbats hinterließ in Israel 1.023 Waisen, 257 Witwen und Witwer, 2.053 Geschwister und 1.143 trauernde Eltern.
Insgesamt wurden in Israel 89.712 Zivilisten bei Terroranschlägen verletzt, davon 75.995 bei der Terrorinvasion der Hamas am 7. Oktober und während des laufenden Krieges. Zu den zivilen Opfern kommen mehr als 16.500 Soldaten, die im Krieg verwundet wurden – die Hälfte der Kämpfer leidet unter schweren psychischen Verletzungen.

Jedes Grab eine Fahne
Die Initiative „Salute to the Fallen“ hat bereits am Montag begonnen. Bei der Gedenkveranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem israelischen Militär, dem Verteidigungsministerium und anderen Sicherheitsorganisationen stattfindet, wird auf jedem Grab eines gefallenen Soldaten eine kleine israelische Flagge aufgestellt.
Der israelische Generalstabschef, Generalleutnant Eyal Zamir, eröffnete die Zeremonie zum 20. Jahrestag der Flaggen in der Nationalen Gedenkhalle auf dem Herzlberg. „In dieser Halle, umgeben von den Namen der Gefallenen, die um uns herum eingraviert sind, stehen wir heute zusammen und gedenken gemeinsam. Im Geiste des Heldentums, der Liebe zum Vaterland, der Hingabe, der Verantwortung – bis zum Ende“, so Zamir. „Diese Gedenktage zwischen Erinnerung und Aufbruch sind Tage der Selbstbesinnung. Inmitten einer komplexen und herausfordernden Zeit, in der die Emotionen hochkochen, ist es unsere Pflicht als Armee, als Kompass zu fungieren.“
Die Gedenkfeiern für die gefallenen Männer und Frauen Israels werden am Mittwoch fortgesetzt. Um 11 Uhr morgens ertönt erneut eine Gedenksirene, gefolgt von nationalen Gedenkfeiern auf 58 Militärfriedhöfen und an Gedenkstätten im ganzen Land. Unmittelbar nach der Sirene wird eine Sonderformation der israelischen Luftwaffe den Soldatenfriedhof und den Herzlberg überfliegen.
Titelbild: Familien besuchen am Vorabend des Soldatengedenktages die Gräber ihrer gefallenen Angehörigen auf dem Militärfriedhof Mount Herzl in Jerusalem. Foto: Chaim Goldberg/Flash90