Ein Jahr Krieg: Israel trauert – Terroristen begehen den Tag mit Raketensalven
JERUSALEM 08.10.2024 (LS) – Am 7. Oktober hat sich die israelische Bevölkerung im ganzen Land versammelt, um an den Jahrestag des Hamas-Massakers zu erinnern, bei dem mehr als 1200 Menschen ermordet wurden. Außerdem befinden sich 97 der 101 Geiseln, die noch immer von der Hamas festgehalten werden, seit einem Jahr in Hamas-Gefangenschaft. Zwei psychisch Kranke Israelis und die Leichname zweier Soldaten werden bereits seit mehreren Jahren im Gazastreifen festgehalten.
Im ganzen Land fanden Gedenkminuten, Gedenkfeiern, Versammlungen und Proteste statt.
Hunderte versammelten sich in Jerusalem, um den Familien der Geiseln zur Seite zu stehen, die sich vor der Residenz des Ministerpräsidenten in der Azza-Straße versammelt hatten, um die Rückkehr der Geiseln zu fordern.
Hinterbliebene von Soldaten, die im aktuellen Gazakrieg gefallen sind, trafen sich wie jeden Tag im Lager des Heldenforums in der Nähe der Knesset, um die Geschichten der Gefallenen zu erzählen und die Regierung aufzufordern, den Krieg bis zum „kompletten Sieg“ fortzusetzen.
Ansprachen
Israelis versammelten sich auch in der Nähe von Re’im, am Ort des Nova-Musikfestivals, wo Hamas-Terroristen Hunderte massakrierten. Präsident Herzog legte einen Kranz nieder und zündete Gedenkkerzen an, begleitet von Familien der Opfer des Massakers.
„Der 7. Oktober 2023 ist ein Tag, an den man sich mit Schande erinnern sollte, als Tausende grausamer Terroristen in unsere Häuser eindrangen, unsere Familien masskrierten, unsere Bürger, unsere Brüder und Schwestern und mit ihnen Menschen aus 36 verschiedenen Nationalitäten verbrannten, zerstückelten, vergewaltigten und entführten“, so der Präsident.
Verteidigungsminister Yoav Gallant bekräftigte am Montag in einem Beitrag auf X, Israel werde sich weiterhin verteidigen.
„Ein Jahr ist vergangen seit jenem Morgen, an dem der Staat Israel mit einem brutalen Angriff konfrontiert wurde, der zum gerechtesten Krieg in all unseren Jahren führte. Ein Jahr des harten und andauernden Krieges, Tag und Nacht“, so Gallant.
Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte in seiner Rede zum Jahrestag: „Wir haben enorme geistige Kräfte mobilisiert. Wir haben die Ziele des Krieges definiert und wir erreichen sie: die Herrschaft der Hamas zu stürzen; alle unsere Geiseln nach Hause zu bringen, lebendig oder tot, ist eine heilige Mission, die wir nicht loslassen werden, bis wir sie erreicht haben; jede zukünftige Bedrohung Israels aus dem Gazastreifen zu vereiteln; und die Bewohner des Südens und des Nordens sicher in ihre Häuser zurückzubringen.“
Raketenhagel
Die Hamas feuerte fünf Raketen auf Zentralisrael aus Khan Yunis im Gazastreifen ab, teilten die israelischen Streitkräfte am Montag mit, nachdem ab 11:00 Uhr Ortszeit in der Region Raketensirenen zu hören waren. Drei der Raketen wurden abgefangen, die anderen landeten auf offenem Gelände.
Am Nachmittag wurde eine ballistische Rakete, die vom Jemen aus gestartet wurde, in der Luft abgeschossen, doch wegen der Gefahr durch herabfallende Raketenteile heulten die Sirenen in Zentralisrael.
Die Hisbollah beschoss den Norden Israels am Jahrestag des 7. Oktobers unaufhörlich mit Raketen, wobei sie am späten Montagabend auch fünf Langstreckenraketen auf Zentralisrael abfeuerte. Die israelische Luftwaffe flog daraufhin weitere Angriffe im Libanon.
Titelbild: Menschen bei der Gedenkfeier zum 7. Oktober im Hayarkon-Park in Tel Aviv, anlässlich des Jahrestags des Massakers vom 7. Oktober. Foto: Miriam Alster/Flash90