Nach 14 Jahren Gefängnis: Palästinenser bleibt nur drei Tage in Freiheit
JERUSALEM, 21.08.2016 (FJ) – Die Jerusalemer Polizei hat Sufian A. festgenommen. 14 Jahre hatte er im Gefängnis verbracht, weil er einen Giftanschlag auf ein Jerusalemer Café vorbereitet hatte. Nun kam er frei – und wanderte nur drei Tage später wieder hinter Schloss und Riegel. Der Grund: In Ost-Jerusalem wurde ein Freudenfest zu seiner Freilassung veranstaltet. Dabei wurden Fahnen der radikal-islamischen Hamas geschwenkt. Die israelischen Behörden werteten dies als Hetze und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.
Anführer einer Terrorzelle
Sufian A. war 2002 verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft wies ihm nach, dass er eine dreiköpfige Terrorzelle angeführt hatte. Laut Gericht wollte das Trio ein geschmackloses Gift in die Getränke eines koscheren Cafés in der Jerusalemer Fußgängerzone mischen. Es sollte bei den jüdischen Gästen Herzattacken auslösen. Das Rezept für die potenziell tödliche Mischung hatte der Ost-Jerusalemer per E-Mail von der Hamas in Gaza erhalten. Die drei Terroristen probierten das Gift an Katzen aus, waren aber mit der Wirkung unzufrieden. Daraufhin erhielt die Terrorzelle eine Anleitung zum Bau von Bomben, ebenfalls per E-Mail. Doch zum Bombenbau kam es nicht mehr, Geheimdienst und Polizei deckten die Verschwörung auf.
Als Volksheld gefeiert
Im arabischen Jerusalemer Stadtteil Jabel Mukaber wurde A. nach seiner Freilassung als Volksheld gefeiert. Ein Video zeigt, wie er von einer begeisterten Menge auf den Schultern getragen wird und fröhlich winkt. Außer Sufian A. wurden daraufhin noch weitere sechs Araber aus Jabel Mukaber verhaftet.
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