Amerikanische Politiker warnen vor neuster UNESCO-Resolution
PARIS/JERUSALEM, 25.10.2016 (FJ) – Eine Woche, nachdem der Exekutivrat der Vereinten Nationen für Bildung, Kultur und Wissenschaft (UNESCO) eine umstrittene anti-israelische Resolution verabschiedet hat, wird in Paris über einen ähnlichen Entwurf abgestimmt werden.
Am Mittwoch sollen die 21 Mitgliedsstaaten des UNESCO-Welterbekomitees in Frankreichs Hauptstadt über einen Text mit dem Titel „Jerusalemer Altstadt und ihre Mauern“ votieren. Wie bei der Abstimmung vergangene Woche wird auch dieses Mal erwartet, dass der Entwurf mit einer sicheren Mehrheit verabschiedet wird.
In Folge des Beschlusses vergangene Woche hatte Israel die Zusammenarbeit mit der UNESCO aufgekündigt (FJ berichtete). Die Resolution bestreitet, dass die Juden historische Verbindungen zu Jerusalem und insbesondere zum Tempelberg haben. Die Mehrheit der UNESCO hatte für eine entsprechende Initiative der Palästinenser gestimmt. In Israel verurteilten Politiker aller Parteien den Beschluss als absurd. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova kritisierten den Beschluss heftig.
Weglassen des Begriffs „Besatzungsmacht“ sei Zugeständnis
Israel wurde in dem Text als „Besatzungsmacht“ an den heiligen Stätten bezeichnet. In der neusten Resolution ist das nicht der Fall. Außerdem wurden keine Anführungszeichen um den jüdischen Begriff Klagemauer gesetzt. Israels UNESCO-Botschafter Carmel Shama-Hacohen betonte, dass diese scheinbar kleinen Änderungen in dem feindseligen Text dennoch wichtige Zugeständnisse darstellen würden.
Der aktuelle Entwurf nennt den Tempelberg erneut ausschließlich mit dessen muslimischem Namen „Al-Aksa Moschee/Al-Haram Al-Sharif“ und beschreibt ihn nur als „eine heilige muslimische Stätte zur Anbetung“.
Jüdische Beziehung zum Tempelberg wird geleugnet
Mittlerweile haben mehrere amerikanische Abgeordnete die Mitglieder des Welterbekomitees aufgefordert, gegen die jüngste Resolution zu stimmen. In einem Brief, der unter anderem von Senator Ted Cruz und Ileana Ros-Lehtinen (Abgeordnete im Repräsentantenhaus) initiiert wurde, nennen die Politiker den Entwurf „einen weiteren Versuch, die Geschichte neu zu schreiben, indem die jüdische und christliche Verbindung zu Jerusalem geleugnet wird“.
Die wichtige Beziehung der Juden zum Tempelberg „auszulöschen“ würde die Hoffnung auf Frieden zwischen Israel und den Palästinensern weiter schwächen. Cruz nannte die Resolution eine „schändliche Bemühung, Israel für rechtswidrig zu erklären“. Die jüdische Identität Jerusalems sei durch archäologische Funde wissenschaftlich belegt worden.
Link zum FJ-Artikel über den Beschluss vergangene Woche:
Foto: Flash90/Muammar Awad