Palästinenser wollen Qumran-Rollen für sich
RAMALLAH/JERUSALEM, 07.11.2016 (FJ) – Die Palästinensische Autonomiebehörde beansprucht die Qumran-Rollen für sich und fordert von der UNESCO, dass Israel die Artefakte herausgibt.
Zwischen 1947 und 1956 wurden in den so genannten Qumran Höhlen in Israel zahlreiche originalen Fragmente der Bibel entdeckt. Mehr als 900 2.000 Jahre alte Manuskripte wurden in elf Höhlen gefunden. Die Bedeutung der Schriftrollen ist zweifelsohne sehr groß. Sie könnten nicht nur einen Einblick in die religiöse Welt des Judentums ermöglichen, sondern auch in die Entstehungsgeschichte des Christentums. Die Mehrheit der Texte ist auf Hebräisch geschrieben, manche in den damals verbreiteten aramäischen Dialekten. Wenige Texte sind auf Griechisch geschrieben.
Der Fundort Qumran nahe dem Toten Meer stand vor 1967 unter britischer und später unter jordanischer Verwaltung. Palästinenser betrachten das heute von Israel kontrollierte Gebiet als Teil ihres künftigen Staates. Zudem sagen die Palästinenser, diese alten Dokumente seien – wie Jerusalems Tempelberg auch – arabisch-muslimischen Ursprungs. Die Palästinensische Autonomiebehörde machte ihren Anspruch bei einem Treffen des Komitees zur Rückführung von Kulturgütern in ihre Herkunftsländer geltend. Israelischen Medienberichten zufolge planen die Palästinenser einen offiziellen Antrag hierfür zu stellen.
„Rollen sind Beleg für jüdische Präsenz im Heiligen Land“
Gegenwärtig sind die Schriftrollen im Besitz der Israelischen Altertumsbehörde. Teile der Schriften werden im Jerusalemer Israel-Museum ausgestellt.
Der israelische Vertreter bei der UNESCO, Carmel Shama-Hacohen sagte „dies ist ein weiterer provokativer und dreister Versuch der Palästinenser Geschichte neu zu schreiben und unsere Verbindung zu unserem Land auszulöschen. Die Schriftrollen vom Toten Meer sind der deutliche archäologische Beleg für die jüdische Präsenz im Land Israel.“
Foto: Israel Antiquities Authority