Feuersbrunst eingedämmt: Behörden ermitteln gegen 35 Brandstifter
JERUSALEM, 27.11.2016 (FJ) – Die schweren Wald- und Buschbrände, die fünf Tage lang in Israel gewütet haben, sind erloschen. Lediglich in den Jerusalemer Bergen kämpfte die Feuerwehr am Vormittag noch gegen einige kleinere Feuer. Nach Behördenangaben wurden bei den Großbränden mindestens 133 Menschen verletzt. Mehrere hundert Häuser und Wohnungen sind niedergebrannt oder nicht mehr bewohnbar. Die Polizei ermittelt gegen 35 Brandstifter, die meisten sind Palästinenser, einige sind Araber mit israelischem Personalausweis. Mehrere wurden auf frischer Tat ertappt, andere wurden von Überwachungskameras gefilmt, während sie Feuer legten.
Wertvolle Waldfläche verbrannt
Rund 13.000 Hektar sind verbrannt, darunter 3000 Hektar in Nationalparks – eine größere Fläche als bei den verheerenden Waldbränden im Karmelgebirge vor sechs Jahren. Der Schaden geht in die Millionen. Am schlimmsten betroffen ist die nordisraelische Hafenstadt Haifa. Mehr als 500 Häuser brannten dort nieder, rund 400 Wohnungen wurden durch Flammen und Rauch unbewohnbar. Etwa 1600 Einwohner der drittgrößten Stadt des Landes seien durch die Brände obdachlos geworden, gaben die Behörden bekannt. Die israelische Regierung hält ihre wöchentliche Sitzung am heutigen Sonntag in Haifa ab, um sich ein Bild von den Schäden zu machen.
Rund 2000 israelische Feuerwehrleute hatten in den vergangenen Tagen bis zur Erschöpfung gegen die Flammen gekämpft, unterstützt von 450 Soldaten und 69 Feuerwehrleuten aus Zypern. Einen wesentlichen Beitrag leisteten auch die 14 israelischen Löschflugzeuge, die von 15 Löschflugzeugen aus zahlreichen europäischen Ländern unterstützt wurden. In den Jerusalemer Bergen war zudem der „Supertanker“ aus den USA im Einsatz, eines der größten Löschflugzeuge der Welt.
„Neue Art des Terrors“
Israels Minister für innere Sicherheit, Gilad Erdan, bezeichnete die Serie von Brandstiftungen als „eine neue Art des Terrors“. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte eine strenge Bestrafung der Brandstifter an. Der Regierungschef dankte gleichzeitig der Palästinensischen Autonomiebehörde, die 40 Feuerwehrleute und acht Löschfahrzeuge zur Unterstützung der Israelis geschickt hatte. Netanjahu hat deshalb mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas telefoniert.
Bild: Nur noch rauchende Trümmer blieben von diesem Restaurant in Nadaf bei Jerusalem. Foto: Yonatan Sindel / Flash 90