zurück zu Aktuelles

Friedman soll US-Botschafter werden – in Jerusalem

WASHINGTON/JERUSALEM, 16.12.2016 (FJ) – Der designierte US-Präsident Donald Trump hat seinen Berater und Anwalt David Friedman als US-Botschafter für Israel nominiert. Friedman erklärte, er freue sich darauf, sein Amt in Jerusalem, „der ewigen Hauptstadt“, einzunehmen. Er schloss damit ein, dass die amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem umziehen werde.

Die Botschaft der USA befindet sich seit 68 Jahren in Tel Aviv. Während seiner Kampagne für die Präsidentschaft versprach Trump des Öfteren, er werde sie nach Jerusalem verlegen. Eine tatsächliche Umsetzung dieses Versprechens würde einen Bruch in der langjährigen US-Nahostpolitik bedeuten und die muslimische Welt sehr verärgern.

David Friedman hatte Trump im Wahlkampf in Fragen zum Verhältnis zwischen den USA und Israel beraten. Er sei ein langjähriger Freund und vertrauenswürdiger Berater Trumps. „Seine starken Beziehungen zu Israel werden die Grundlage seiner diplomatischen Mission bilden“, teilte Trumps Team am Donnerstagabend mit. Friedman leitete die „American Friends of Bet El Yeshiva“, eine zionistische Lobbyorganisation in den USA.

Ein Fürsprecher der Siedlungen

Im Laufe seiner Kampagne machte Trump deutlich, dass er Israel ein verschiedenen kritischen Punkten unterstützen werde. Außerdem würde er keinen Druck auf Israel aufbauen im Bezug darauf, Friedensverhandlungen mit den Palästinensern führen zu müssen.

Friedman vertritt die Position, der Bau der Siedlungen von Israel in den umstrittenen Gebieten sei kein Hindernis für den Frieden im Nahen Osten. International werden die Siedlungen als „illegal“ und „in den von Israel besetzten Palästinensergebieten“ bezeichnet. Auch die Zwei-Staaten-Lösung sieht Friedman kritisch.

Nach seiner Nominierung erklärte Friedman, er werde unermüdlich daran arbeiten „das unerschütterliche Band zwischen den beiden Ländern zu stärken“.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßte Trumps Wahl, telefonierte mit ihm und veröffentlichte danach ein Video auf Facebook, in dem er die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten lobte.

Die linksliberale US-Organisation J Street kritisierte die Nominierung Friedmans und nannte sie „verantwortungslos“. Sie gefährde den Ruf der USA in der Region und die Glaubwürdigkeit in der Welt. Die Zionistische Organisation Amerika, eine konservative jüdische-amerikanische und pro-israelische Gruppe, begrüßte die Wahl Trumps. Friedman habe das Potenzial, „der größte US-Botschafter Israels aller Zeiten zu werden“.

 

Foto: Screenshot Channel 2

Weitere News aus dem Heiligen Land