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Polizist wird bei Abriss einer illegalen Siedlung getötet

JERUSALEM, 18.01.2017 (FJ) – Ein Polizist wurde am frühen Mittwochmorgen getötet und mehrere Personen verletzt als ein arabischer Terrorist die Sicherheitskräfte angriff, die den Abriss einer illegalen Siedlung in der Beduinenstadt Umm al-Hiran im Süden Israels überwachten.

Am frühen Mittwochmorgen sollte eine illegal errichtete arabische Siedlung in der Stadt in der Negevwüste abgerissen werden. Doch die Arbeiter wurde gestört, denn es hatten sich viele Protestler versammelt, um gemeinsam gegen die Zwangsräumung zu demonstrieren. Mehrere Polizeieinheiten wurden in die Stadt geschickt, um die Abrissarbeiten zu schützen. Nach Angaben des israelischen Polizeisprechers Micky Rosenfeld steuerte ein Einheimischer sein Fahrzeug in eine Gruppe Polizisten. Ein 34-jähriger Polizist kam dabei ums Leben. Ein weiterer Polizist wurde verletzt. Daraufhin eröffneten die Sicherheitskräfte das Feuer auf den Fahrer. Der Mann wurde getötet. Laut Polizei hatte der Terrorist möglicherweise Verbindung zur Terrorgruppe Islamischer Staat.

Zusammenstöße mit der Polizei

Zeugen sprachen von einer ungewöhnlicher Härte, mit der die Polizei gegen die Unruhestifter vorgegangen war. Der arabische Abgeordnete Ayman Odeh wurde bei dem Zusammenstoß verletzt. Er Erlitt Kopfverletzungen, vermutlich wurde er von einem Stein getroffen, der für die Polizeikräfte bestimmt war. Die Demonstranten schleuderten Steine auf die Polizisten. Bei den Zusammenstößen wurden mehrere Personen – Demonstranten und Polizisten – verletzt.

Rechtsstreit um Umm al-Hiran

Umm al-Hiran war schon des Öfteren Schauplatz von Zusammenstößen. Aus Sicht der israelischen Regierung leben die Beduinen in Umm al-Hiran illegal. Seit 13 Jahren streiten sich die Bewohner der Stadt mit israelischen Gerichten. Laut der israelischen Zeitung „Times of Israel“ gibt es Pläne aus der 700-Einwohner kleinen Stadt eine Größere zu machen: Laut den Berichten sollen hier 2.400 Wohneinheiten entstehen, die weitgehend von Juden aus der nahe gelegenen Gemeinde Meitar bezogen werden sollen. Die Stadt soll umbenannt werden von Umm al-Hiran in Hiran. Die derzeit dort lebenden Beduinen, alles Halbnomaden, sollen in die nahegelegene Stadt Hura umgesiedelt werden, so die „Times of Israel“. Aus Sicht der israelischen Richter handelt es sich bei der Umsiedlung nicht um Diskriminierung, da der Staat den Beduinen genügend Alternativen biete, somit sei die Sache rechtmäßig. Viele der Einwohner von Umm al-Hiran sehen das allerdings anders und verweigern einen Umzug.

Foto: Arab Joint List

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