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Liebermans Angebot: Leichen für Gazahilfe

JERUSALEM / GAZA, 16.02. 2017 (TM) – Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hat den Menschen im Gazastreifen umfassende Hilfen angeboten. Israel werde erlauben, einen Seehafen, einen Flugplatz und ein Industriegebiet in Gaza zu errichten. So könnten 40.000 Arbeitsplätze in dem Küstenstreifen geschaffen werden, der von der radikal-islamischen Hamas regiert wird. Als Bedingung nannte Lieberman: Die Hamas muss die Leichen der beiden israelischen Soldaten Oron Shaul und Hadar Goldin übergeben, die 2014 bei einem Militäreinsatz umgekommen waren. Außerdem forderte der Verteidigungsminister, dass die Hamas drei arabische Israelis aus Gaza ausreisen lässt: Abera Mengistu, Hisham al-Saved und Jumaa Abu-Ghanima. Sie hatten freiwillig die Grenze zu dem Küstengebiet übertreten und werden seitdem dort festgehalten.

Wie das Nachrichtenportal ynetnews berichtet, habe sich Lieberman in arabischer Sprache an die Bevölkerung im Gazastreifen gewandt. Er forderte die Hamas auf, den Gazastreifen zu demilitarisieren. Zudem sollen die Islamisten einen Punkt aus ihrer Charta streichen, der die Vernichtung des Staates Israel zum Ziel hat.

Hamas verantwortlich für Leid der Bevölkerung“

Es gebe keinen Grund, dass die Bevölkerung in Gaza unter schlechteren Bedingungen leben müsse als die Palästinenser in Judäa und Samaria, so Lieberman. Israel habe sich aus dem Gazastreifen vollständig zurück gezogen. Die Bewohner müssten verstehen, dass sie nicht unter Israel zu leiden hätten, sondern unter der Hamas. „In dem Moment, in dem die Hamas ihre Tunnel und Raketen aufgibt, werden wir die ersten sein, die in Gaza investieren“, so Lieberman.

Hohe Arbeitslosigkeit, Mangel an gutem Trinkwasser, stundenlange Stromausfälle – die Bewohner des Gazastreifens hatten in den vergangenen Wochen immer lauter über ihre miserablen Lebensumstände geklagt.

Harte Antwort auf Raketenbeschuss

In der vergangenen Woche hatten Terroristen aus dem Gazastreifen eine Rakete auf israelische Zivilisten abgefeuert und israelische Soldaten an der Grenze beschossen. Israels Armee reagierte scharf mit Panzerfeuer und Luftangriffen. Der Verteidigungsminister machte nun deutlich, dass Israel kein Interesse an einer militärischen Eskalation habe: „Wir werden aber auf jede Provokation kraftvoll antworten.“

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass die Hamas im Gazastreifen einen neuen Anführer hat: Yahya Sinwar (55) gilt als Hardliner, der zu keinerlei Kompromissen mit Israel bereit ist (Fokus Jerusalem berichtete: https://www.fokus-jerusalem.tv/2017/02/13/neuer-hamas-anfuehrer-gilt-als-besonders-radikal ).

Bild: Verteidigungsminister Lieberman nach einem Gebet an der Westmauer („Klagemauer“) in Jerusalem. Foto: Yonatan Sindel / Flash 90

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